[ Zurück ]

Planung gaga: Zu viel Geld oder zu wenig Hirn?

07.12.2005

FAHRGASTVERBAND: Senat lässt neue Tram bauen und verzichtet dabei auf das wichtigste Gleis
Mitte - Die Tücke mit der Gleislücke: In einem Zug mit der M 10 von Prenzlauer Berg zum Bahnhof Friedrichstraße, so könnten Straßenbahn-Passagiere ab nächsten Mai bequem fahren. Wenn da nicht diese Gleislücke an der Invalidenstraße wäre! Eine Fehlplanung auf ganzer Linie, sagen Kritiker.

Ab Mai rollt die M 10 von der Eberswalder Straße über die 20 Millionen Euro teure neue Strecke bis zum Nordbahnhof. Da ist Endstation, obwohl nur einen Katzensprung entfernt in der Invalidenstraße die Gleise der Linien M 8 und 12 liegen. Nur ein paar Meter Schienen und die M 10 könnte zur Friedrichstraße oder zum U-Bahnhof Schwartzkopffstraße durchfahren.

"Ein Schildbürgerstreich!", schimpft CDU-Verkehrsexperte Alexander Kaczmarek über die fehlende Verbindung. "Die abgezwickte Linie ist für die Fahrgäste hochgradig unattraktiv, weil sie einen Fußmarsch zur nächsten U-Bahn zurücklegen müssen." Matthias Horth vom Fahrgastverband Igeb: "Da liegen Gleise, aber die M 10 wird nicht angeschlossen. Widersinnig!"

Was sagt die Senatsverkehrsverwaltung? Die M 10 wird zwar später über die Invalidenstraße bis zum neuen Lehrter Bahnhof verlängert. Doch bis dahin eine provisorische Verbindung zwischen den Gleisen zu bauen, würde eine Million Euro kosten - zu teuer.

Autor/Agentur: Susanne Kröck
Quelle: Berliner Kurier
Medium: Tageszeitung
[ Zurück ]