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Bahnhof Lichtenberg

10.02.2017

Imbiss wird S-Bahn-Museum
Das S-Bahn-Museum geht auf die Reise – und das Ziel steht fest: Es zieht von Potsdam in den Bahnhof Berlin-Lichtenberg. Das frühere McDonald’s-Restaurant im ersten Obergeschoss soll künftig der Standort sein, teilten die Deutsche Bahn (DB) und das Museum mit.

Beide Seiten seien sich grundsätzlich einig, bestätigte Alexander Kaczmarek, der DB-Konzernbevollmächtigte für Berlin. „Auch die Bahn möchte, dass das S-Bahn-Museum nach Berlin zieht.“ Es gebe aber noch einige Fragen zu regeln. Es geht um praktische Dinge und um Geld. „Die Gespräche laufen.“

Umzug nach 20 Jahren

Es geht um eine einzigartige Sammlung, eine Schatzkammer der Berliner Geschichte. Mitglieder des Fahrgastverbands IGEB und viele andere S-Bahn-Fans haben dazu beigetragen. Sie retteten alte Stationsschilder, Signale, Fahrkartendrucker und vieles mehr vor dem Müll. Auch Dienstkleidung, historische Liniennetzpläne und Automaten, an denen sich Fahrgäste wiegen konnten, gehören zum Fundus. Es geht nicht nur um die Verkehrsgeschichte, sondern immer auch um die Geschichte der Stadt Berlin, die wuchs, geteilt und wieder vereinigt wurde,

Ein Gebäude in Potsdam-Griebnitzsee, in dem einst Transformatoren und Gleichrichter zur Stromversorgung der S-Bahn beitrugen, wurde der erste Museumsstandort. Dort konnte die Sammlung Ende 1996 erstmals besichtigt werden. Im Frühjahr 1997 begann der reguläre Publikumsbetrieb. Doch Mitte Dezember 2016 war die Ausstellung zum letzten Mal geöffnet. Wie berichtet muss das Museum ausziehen. Der Vermieter DB Energie, der im Erdgeschoss des Gebäudes aus dem Jahr 1928 ein Umspannwerk betreibt, benötigt mehr Platz. Das lässt einen Weiterbetrieb des Museums in der jetzigen Form nicht zu.

Die Suche nach einem neuen Standort begann – und inzwischen sind die DB und das Museum, das ohne Zuschüsse auskommt, fündig geworden. Museums-Chef Udo Dittfurth zeigte sich erleichtert, dass man sich prinzipiell geeinigt hat.

Platz reicht nicht für alle Stücke

„Wir freuen uns darüber, dass die Entscheidung im Grundsatz gefallen ist“, sagte Dittfurth. „Es ist aber noch viel zu tun, bis wir uns tatsächlich im Bahnhof Lichtenberg etablieren und dort einen echten Anziehungspunkt schaffen können.“

Dem Vernehmen nach sind die insgesamt rund 450 Quadratmeter großen Räume im Empfangsgebäude des Lichtenberger Bahnhofs weit davon entfernt, bezugsfertig zu sein. Bei seinem Auszug hat der Vormieter offensichtlich zahlreiche Einrichtungsteile zurückgelassen.

Nun muss ermittelt werden, welche Arbeiten anstehen und wie viel sie kosten werden. Auch das Thema Brandschutz wird eine Rolle spielen. Zudem ist zu entscheiden, für welche Teile der Sammlung Platz ist. Klar ist: In Lichtenberg wird das S-Bahn-Museum mit einem modernisierten Konzept an den Start gehen. In den nächsten Monaten soll der Zeitplan ausgearbeitet werden.

Autor/Agentur: Peter Neumann
Quelle: Berliner Zeitung
Medium: Tageszeitung
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