Wer in Erkner, Röntgental, Schönefeld, Dallgow-Döberitz oder Hohen Neuendorf lebt, würde sich freuen. Wenn diese Bahnhöfe nicht mehr im Tarifbereich Berlin C liegen, müssten die Fahrgäste für die tägliche Pendelei nach Berlin nicht mehr so viel zahlen. Pro Monat würden statt 100,50 nur 81 Euro fällig.
„Reine Problemverlagerung“
Es kommt selten vor, dass sich Berliner um Brandenburger sorgen. Doch die CDU will auch nicht primär den Pendlern aus dem Nachbar-Bundesland etwas Gutes tun.
Sie sorgt sich vor allem um die Bewohner der Außenbezirke, die darunter leiden, dass viele Umlandbewohner dort Park-and-Ride-Plätze suchen, weil sie Fahrgeld sparen wollen. „Dauerparker mit Brandenburger Kennzeichen nutzen die Parkplätze der Geschäftszentren in den Außenbezirken“, moniert die CDU. Damit es für viele Brandenburger attraktiver wird, bereits in ihren Gemeinden in die Bahn zu steigen, müsse die Tarifzone B wachsen.
Doch VBB-Sprecher Eike Arnold ist skeptisch. „Das wäre eine Tarifsenkung, die finanziert werden müsste“, sagte er. Für die entgangenen Einnahmen würden die Verkehrsunternehmen einen Ausgleich fordern – jährlich mehrere Millionen Euro. Praktikabel sei das auch nicht: „Heute ist die Stadtgrenze Tarifgrenze, das kann sich jeder merken.“ In Potsdam würde es kompliziert: Laut CDU käme nur Griebnitzsee in den Bereich Berlin B, Babelsberg bliebe im C-Bereich.
„Warum sollten die Fahrgäste auch noch die Zersiedelung des Umlandes mit bezahlen?“ fragte Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB. „Reine Problemverlagerung nach dem Motto mit dem Pelz, den man nicht nass haben wolle!“