»Diese Regel galt eigentlich schon immer«, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz auf nd-Anfrage. »Wir haben eine Menge neuer Kollegen, für die haben wir das noch einmal klargestellt«, so Reetz weiter. Als einen Kompromiss zu den Forderungen des rot-rot-grünen Koalitionsvertrags will sie das nicht verstanden wissen. »Der Einstieg beim Bus soll in der Hauptverkehrszeit grundsätzlich an allen Türen erlaubt werden«, heißt es dort.
Die BVG steht dem Vorhaben skeptisch gegenüber. »Wir hatten 2004, nach Wiedereinführung des Vordereinstiegs, 4,6 Millionen Euro mehr in der Kasse«, sagt Reetz. »Wir sind nach wie vor in Gesprächen zur Umsetzung«, bestätigt Matthias Tang, Sprecher der Verkehrsverwaltung. »Die Landesregierung könnte uns das einfach befehlen«, erklärt Reetz.
»Wir sind der Meinung, dass der Einstieg an allen Bustüren die Regel sein sollte«, erklärt Jens Wieseke, Sprecher des Fahrgastverbands IGEB. Es sei eine Qual, sich durch überfüllte Busse nach hinten zu kämpfen, wo es oft noch freie Sitzplätze gebe. »Wenn die BVG Probleme bei den Einnahmen sieht, muss sie eben schärfer kontrollieren«, sagt Wieseke. Tatsächlich suchen die Verkehrsbetriebe gezielt Fahrkartenkontrolleure für den Busbereich. »Möglichst noch im Herbst« sollen sie ihre Arbeit aufnehmen, sagt Reetz. Für die Fahrgäste könnten sich dann viele Türen öffnen.