»Wir mussten parallel zur Straßenbahn noch Radwege in dem Durchstich unter den Bahnhof unterbringen«, erklärt Matthias Horth, Chef des Bereichs öffentlicher Nahverkehr in der Senatsverkehrsverwaltung einen Teil der Verzögerungen. Radspuren seien in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen gewesen. Nun sollen sie die gesamte Neubaustrecke begleiten. »Unter dem Strich wird es auch weniger Lärm als bisher geben, weil das Kopfsteinpflaster in der Sonntagstraße durch Asphalt ersetzt wird«, verspricht Horth. Und weil die Bahn frühestens im Frühjahr 2019 mit ihren Bauarbeiten fertig sein werde, hätte mit dem Streckenbau auch bei schnellerer Planung kaum früher begonnen werden können. 2020 soll Eröffnung sein. Dann soll eine neue Linie 22 vom Knotenpunkt Landsberger Allee/Petersburger Straße zum Ostkreuz führen. Weiter geht es möglicherweise bis zum Blockdammweg in Karlshorst. Das hängt vom künftigen Wohnungsbau ab. Zusammen mit der Linie 21 käme künftig alle zehn Minuten eine Bahn. Auch die Buslinie 240 soll dann über die Neue Bahnhofstraße zum Ostkreuz geführt werden.
Erst im November beginnt das Planfeststellungsverfahren für die neue Tramverbindung von der Wissenschaftsstadt Adlershof zum Bahnhof Schöneweide. Grund für die Verzögerungen dort ist die europäische Seveso-III-Richtlinie, die eine Verschärfung der Vorschriften bei Unfällen mit Gefahrstoffen bedeutet. Deswegen musste ein entsprechendes Gutachten angepasst werden.
»Das ist ein wichtiges Signal, dass nun endlich die Planfeststellungsverfahren für die Neubaustrecken beginnen«, freut sich Jens Wieseke, stellvertretender Vorsitzender des Berliner Fahrgastverbands IGEB.