Planungsrechtlich könnte die von Siemens für den Campus gewünschte Reaktivierung der Siemensbahn relativ schnell möglich sein. Die Trasse wurde nie als Bahnstrecke entwidmet. Es gibt daher einen Bestandsschutz, auf zeitaufwendige Planfeststellungsverfahren könnte so verzichtet werden. Einfach und billig dürfte der Wiederaufbau der Strecke allerdings nicht werden. „Sie führt zum Teil über ein Viadukt, das neu aufgebaut werden muss. Weil es auch noch unter Denkmalschutz steht, dürfte das recht teuer werden“, vermutet Kaczmarek. Ein weiteres Problem sei die neu zu schaffende Anbindung an den S-Bahnring. Zudem fehlt eine Bahnbrücke über die Spree. Zu deren Wiederaufbau hat sich allerdings das bundeseigene Wasser- und Schifffahrtsamt verpflichtet, das die Überführung einst abreißen ließ. Insgesamt rechnet Kaczmarek mit einem dreistelligen Millionenbetrag.
Unter dem Namen Siemensbahn hatte der gleichnamige Konzern von 1927–29 eine knapp fünf Kilometer lange S-Bahnstrecke von Jungfernheide zum Werksgelände in Siemensstadt gebaut. Damals arbeiteten dort bis zu 90.000 Mitarbeiter. In Spitzenzeiten fuhr die S-Bahn von Gesundbrunnen kommend auf dem Abzweig nach Gartenfeld im Fünf-Minuten-Takt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zunächst ein Gleis für Reparationsleistungen abgebaut, im Ergebnis des S-Bahn-Boykotts durch die West-Berliner nach dem Mauerbau wurde schließlich 1980 die kaum genutzte Verbindung stillgelegt. Nach der Wiedervereinigung wurde über eine Nutzung etwa als Radweg diskutiert. Für eine Reaktivierung als Bahnstrecke setzte sich der Berliner Fahrgastverband Igeb ein, bislang vergeblich.