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Erste Ideen für den neuen BVG-Fahrplan

04.05.2005

Ringlinie 341 in Gefahr / Neue Fernbahnanschlüsse
Einsam zieht er seine Runden. Der 341er-Bus in Kreuzberg gehört nicht gerade zu den am stärksten genutzten Angeboten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Darum ist die Ringlinie, die den U-Bahnhof Mehringdamm mit dem Marheinekeplatz verbindet, von Einstellung bedroht. Es ist möglich, dass die erst im Dezember eingerichtete Strecke den 27. Mai 2006 nicht überlebt - am Tag darauf ist Fahrplanwechsel.

Das Ende der Busfahrten auf der Zossener Straße ist "eine Möglichkeit, deren Realisierbarkeit noch mit Beteiligten zu diskutieren ist - zum Beispiel mit dem Bezirk und Betroffenen", sagt ein BVG-Planer. Unsicher ist auch die Zukunft des Busverkehrs auf der Annenstraße und dem Engeldamm, wo heute der 147er fährt. Doch der künftige Fahrplan soll den Reisenden auch neue Linien bescheren. Dazu zählt eine "Fernstrecke", die vom Alexanderplatz am Jüdischen Museum vorbei zum Halleschen Tor und nach Lichterfelde Süd führt - der neue 184er.

Zwar ist das aktuelle BVG-Netz nicht mal fünf Monate alt. Aber eine große Veränderung erfordert erneutes Umplanen: Am 28. Mai 2006 eröffnet die Bahn ihre Strecke, die von Norden (Mitte) nach Süden (Lichterfelde) durch Berlin verläuft - und mit ihr neue Fern- sowie Regionalbahnhöfe. Darauf will die BVG Teile ihres Busnetzes ausrichten.

Neukölln-Hauptbahnhof direkt

Erste Ideen liegen vor. Beispiel: Damit Neuköllner und Kreuzberger ohne Umsteigen zum Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof gelangen, soll die Linie M 41 dorthin verlängert werden. Die BVG muss allerdings noch klären, auf welcher Route die Busse vom Potsdamer Platz aus ihre neue Endstation erreichen. Weil die Entlastungsstraße in diesem Jahr geschlossen wird, führt der direkte Weg künftig unter dem Vordach des Paul-Löbe-Hauses vorbei - doch der Bundestag will keinen Durchgangsverkehr. Im Süden möchte die BVG die M 41 bis Baumschulenstraße, Fähre, verlängern.

Zweites Beispiel: Damit auch das Südkreuz am heutigen Bahnhof Papestraße gut erreichbar ist, plant die BVG eine neue Linie vom Ostbahnhof zum Breitenbachplatz - quer durch Berlin, an dem neuen Fern- und Regionalbahnhof vorbei. Der neue 140er würde vielen Kreuzbergern, Tempelhofern und Friedenauern die Anfahrt zum Südkreuz erleichtern. Ihr Ostteil entspricht der heutigen Linie 140, der Westteil zum Teil der früheren Linie 348. Matthias Horth vom Fahrgastverband IGEB begrüßt den Plan: "Es gibt aber noch einiges zu tun - zum Beispiel für die Erreichbarkeit der neuen Regionalbahnhöfe Jungfernheide und Lichterfelde Ost." Die direkte Buslinie zwischen dem Steglitzer Zentrum und Lichterfelde Ost, die 2004 entfallen war, müsse wieder hergestellt werden. Gegen die drohende Streichung der Ringlinie 341 hat Horth jedoch nichts einzuwenden: "Das ist eine sinnlose Strecke."

Autor/Agentur: Peter Neumann
Quelle: Berliner Zeitung
Medium: Tageszeitung
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