Angesichts der durch die Wiedereröffnung des teilweise renovierten Hauses entstandenen Euphorie hofft Kunkel, dass die Verantwortlichen jetzt mitziehen: Das Museum sei bedeutend genug, um einen Namenswechsel zu rechtfertigen. Zudem sei der Weg zum Museum für Ortsunkundige dann leichter zu finden.
Die BVG prüfe den Antrag wohlwollend, sagte Unternehmenssprecherin Sprecherin Petra Reetz. Allerdings koste die Umbenennung eines U-Bahnhofs etwa 250 000 bis 300 000 Euro. Anders als bei der 2003 in „Otisstraße“ umbenannten Station „Seidelstraße“ der U 6 sei vom Museum für Naturkunde kein Geld zu erwarten. Kunkel bestätigte das. Die Kosten müsste also die BVG tragen.
Der Verkehrsbetrieb hat das Vorschlagsrecht für Bahnhofsnamen. Allerdings kann der Senat ein Veto einlegen – wie vor kurzem bei der Station „Thielplatz“ an der U 2. Dort wollte die Freie Universität ihren Namen als Zusatzbezeichnung haben, was die Verwaltung angesichts der weit verstreut liegenden Institute der FU aber ablehnte.
Stationen haben schon häufig ihren Namen gewechselt; oft je nach politischer Großwetterlage. So wurde der heutige Bahnhof „Theodor- Heuss-Platz“ in Charlottenburg 1908 als „Reichskanzlerplatz“ eröffnet, hieß in der Nazizeit „Adolf-Hitler-Platz“ und ab 1945 wieder „Reichskanzlerplatz“, bis er 1963 seinen heutigen Namen erhielt. Und nach der Wende wurde alles getilgt, was an die DDR erinnerte. Auch der Name „Frankfurter Tor“ gefiel 1991 nicht mehr; der Bahnhof hieß dann „Rathaus Friedrichshain“. 1996, die Verwaltung war inzwischen weggezogen, wurde die Station wieder zum „Frankfurter Tor“, noch im selben Jahr zur „Petersburger Straße“ – und zwei Jahre später wieder zum „Frankfurter Tor“. Geld spielte dabei keine Rolle.