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Baustelle S-Bahnhof Zoo: Zügigere Arbeiten gefordert

19.10.2005

Berlin - - Noch acht Wochen müssen Fahrgäste auf der Stadtbahn zwischen Friedrichstraße und Westkreuz mit gravierenden Einschränkungen rechnen.

Beim letzten Abschnitt der Grunderneuerung der Trasse werden gerade die S-Bahngleise im Bahnhof Zoo erneuert. Das nördliche Gleis zur Jebensstraße hin ist gesperrt, so daß die Züge zwischen Zoo und Westkreuz nur alle zehn statt wie sonst alle vier Minuten je Richtung verkehren.

Aber nicht nur das. Fahrgäste, die beispielsweise von Zoo nach Wannsee fahren, müssen deshalb in Westkreuz umsteigen. Wenn das S-Bahn-Gleis 6 im Bahnhof Zoo fertig ist, wird das südliche Gleis saniert.

Der Berliner Fahrgastverband "Igeb" kritisiert, daß die Bahn auf einer so wichtigen Baustelle nur im Ein-Schicht-Betrieb arbeiten läßt. "Solche Trödelbaustellen wie jetzt am Zoo darf es nicht geben. Es ist unbegreiflich, warum an einer Stelle mit so gravierenden Auswirkungen auf den Berliner S-Bahn-Verkehr nicht rund um die Uhr einschließlich der Wochenenden gebaut wird", moniert Igeb-Vorsitzender Christfried Tschepe. Gabriele Schlott von der DB Projektbau erklärt den Bauablauf vor allem damit, daß nur so der laufende S-Bahn-Betrieb auf dieser wichtigen Strecke aufrechterhalten werden könne. "Wir bauen von 7 bis 19, auch bis 20 Uhr. Und wir nutzen bereits die Betriebsruhe der S-Bahn von 1.30 bis 4 Uhr, um auf dem vorhandenen Gleis Material an- und abzufahren. Rund um die Uhr und am Wochenende können wir schon aus Lärmschutzgründen nicht dauerhaft arbeiten." Dennoch sei bereits beispielsweise am 5., 6., 7. und 10. Oktober nachts gearbeitet worden. Und am Wochenende vom 28. bis 31. Oktober würden die Bauarbeiten auch rund um die Uhr erfolgen.

"In der Lage mit Lärmschutz zu argumentieren, ist nicht überzeugend. Die Bauarbeiten können und sollten beschleunigt werden", insistiert Tschepe. Der Fahrgastverband fände es zudem kundenfreundlich, wenn die Bahn beim neuen Faltblatt der "S-Bahn-Bauinfos" mitmacht und die Einschränkungen im Regionalverkehr dort veröffentlicht. Schließlich sei "Max der Maulwurf" zum Ärger vieler Fahrgäste im Dezember 2004 das letzte Mal erschienen. Doch dazu sieht die Bahn keine Veranlassung. In den Regionalzügen informiere der Zugführer. Außerdem gebe es Aushänge und die Kundenzeitschrift "Punkt 3", so ein Bahnsprecher.

Autor/Agentur: Brigitte Schmiemann
Quelle: Die Welt
Medium: Tageszeitung
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