Das neue polizeiliche Einsatzkonzept im öffentlichen Personennahverkehr habe sich seit Einführung im vergangenen Sommer "bewährt", heißt es in der Pressestelle des Polizeipräsidenten. Unter Hinweis auf Personalmangel bei der Polizei und die hohen Kosten hatte der Senat im August das Ende der gemeinsamen Streifen beschlossen. Seitdem gingen die Beamten "zielgerichtet und konsequent gegen Straftäter und Störer in Bussen und Bahnen vor". In den vergangenen sechs Monaten habe es 468 Schwerpunkteinsätze gegeben. Mit annähernd 27 000 Einsatzstunden hätten die Beamten für die Sicherheit der Fahrgäste gesorgt und insgesamt 741 Strafanzeigen geschrieben. Auf der U-Bahnlinie 9 seien zudem seit Wochen Zivilbeamte unterwegs, um gegen den dortigen Rauschgifthandel vorzugehen. Sie hätten seit Anfang Dezember 126 Personen überprüft. Dabei seien 81 Platzverweise erteilt und drei Rauschgifthändler gefasst worden.
Offiziell will man sich bei der BVG zum Thema Polizeistreife nicht äußern. Von Mitarbeitern ist jedoch zu erfahren, dass es seit Abzug der Polizei häufiger zu verbalen Übergriffen kommt, auch gegenüber Fahrgästen. Sowohl beim Fahrgastverband Igeb wie auch im BVG-Personalrat spricht man sich für erneute gemeinsame Streifengänge mit der Polizei aus. "Die Berliner U-Bahn ist jedoch relativ sicher", sagt Artur Frenzel vom Fahrgastverband. Im Jahr 2002 registrierte die Berliner Polizei 13 885 Straftaten in Bahnen und Bussen, gegenüber dem letzten Vergleichsjahr 1999 war dies eine Zunahme um 10,6 Prozent.