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BVG-ABZOCKE

18.12.2005

Ab 2006 kostet die U-Bahn-Auskunft Geld. Politiker kritisieren Gebühren.
Berlin - Riesen-Ärger um die neue Abzocke der BVG. Sie bittet ihre Kunden schon wieder zur Kasse: Dieses Mal geht es aber nicht um höhere Ticketpreise, sondern gebührenpflichtige Auskünfte am Info-Telefon.
Wer seine Fahrstrecke oder den Fahrplan bei einem Call-Center-Mitarbeiter erfragen will, muß das künftig bezahlen. Nur die Auskunft per Computer-Stimme bleibt gratis. Die Verkehrsexperten der Parteien und des Fahrgastverbandes reagieren jetzt mit harter Kritik.

"Das schreckt Fahrgäste ab"

"Wenn die BVG sparen will, ist das gut und schön. Aber es ist ärgerlich, daß der Kunde jetzt auch an dieser Stelle zur Kasse gebeten wird. Das lockt keine neuen Fahrgäste, sondern schreckt sie eher ab. Service bei der BVG wird immer kleiner geschrieben", kritisiert Claudia Hämmerling, Verkehrsexpertin der Grünen.

"Ich verstehe, daß die BVG zusätzlich Geld einnehmen will. Doch die Auskunft über Strecken und Fahrpläne müßte im Ticket-Preis enthalten sein", sagt auch CDU-Verkehrsexperte Alexander Kazcmarek.

Auch Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB kann sich mit den geplanten Service-Gebühren der BVG nicht anfreunden: "Wir werden unseren Kunden raten, bei der S-Bahn anzurufen. Deren Kundentelefon ist gratis."

Warum die neuen Gebühren für die Auskunft? Die BVG will weiter Kosten sparen, insgesamt vier Millionen Euro beim persönlichen Info-Betrieb der Verkehrsbetriebe. Mitte nächsten Jahres soll die Info-Gebühr eingeführt werden. "Wir stellen unsere Call-Center nach der Fußballweltmeisterschaft um", so BVG-Sprecherin Petra Reetz. Wie hoch die Gebühr sein wird, ist noch unklar.

Infos kosten vier Millionen

Beispiel Bahn: Sie nimmt für persönliche Auskünfte zuerst drei Cent pro Sekunde. Nachdem der Kunde dann zum Kartenverkauf durchgestellt worden ist, fallen 39 Cent pro angefangene Minute an.

Autor/Agentur: ups
Quelle: B.Z.
Medium: Tageszeitung
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