Pressemitteilung vom 2. Dezember 2003
Es kommt noch schlimmer: Ab 6.1.2004 ist Ausgang zum "Stutti" dicht.
Berliner Fahrgastverband IGEB bekräftigt deshalb seine Forderung nach Regionalverkehrszügen als Ersatz für die S-Bahn Charlottenburg - Zoo
Im Zuge der Bauarbeiten am S-Bahnhof Charlottenburg wird ab 6.1.2004 der Ausgang nach Norden zum Stutt-garter Platz geschlossen. Die Fahrgäste der in Charlottenburg endenden S-Bahn- und Regionalverkehrszüge können dann den Hauptzugangstunnel nur noch nach Süden zur Gervinusstraße verlassen. Die S-Bahn wird dementsprechend die Abfahrhaltestelle ihrer SEV-Busse vom Stuttgarter Platz zur Gervinusstraße verlegen. Was bedeutet das für die Fahrgäste?
- Die Fahrzeit mit den SEV-Bussen von Charlottenburg zum Zoo verlängert sich.
- Fahrgäste vom Bf Zoo zum Bf Charlottenburg, die derzeit auch auf die BVG-Linienbusse, insbesondere X34 und X49, ausweichen, werden das nicht mehr tun, wenn sie in Charlottenburg mit S-Bahn- oder Regionalverkehrszügen weiterfahren wollen, weil der Fußweg von der Kantstraße zum Bahnhofseingang Gervinusstraße zu weit ist.
- Das durch die Bauarbeiten schon jetzt erschwerte Umsteigen von den in Charlottenburg endenden S-Bahn- und Regionalverkehrszügen auf die U7 (U-Bf Wilmersdorfer Straße) wird praktisch unmöglich werden, denn der Weg ist dann zu weit und sehr unattraktiv.
Dass die Bauarbeiten am S-Bahnhof Charlottenburg zusätzliche Erschwernisse mit sich bringen, ist nicht zu vermeiden. Aber die Auswirkungen auf die Fahrgäste können gemildert werden, wenn das derzeitige, gut durchdachte Bahnangebot am 14. Dezember nicht eingestellt, sondern bis zum voraussichtlichen Ende der Sperrung der S-Bahn-Strecke am 18. April 2004 weitergefahren wird:
- Halt der stark frequentierten RegionalExpress-Linien RE1 und RE3 in Charlottenburg.
- Weiterführung der ebenfalls stark frequentierten Regionalbahnzüge RB10 aus dem dicht besiedelten Osthavelland über Zoo bis Friedrichstraße - zumindest im Berufsverkehr.
- Führung der RegionalExpress-Linie RE6 von Neuruppin nicht nach Charlottenburg, sondern nach Jungfernheide, wo attraktive Anschlüsse zum S-Bahn-Ring und zur U-Bahn-Linie 7 geboten werden.
Ein Vergleich des bisherigen Fahrplanes mit dem vorliegenden Fahrplan für die Zeit ab 14.12.2003 zeigt, dass es überhaupt kein Problem sein kann, das heutige Angebot weiterhin zu fahren. Einzige Ausnahme: Die RE1-Halte dürften durch den ab 14.12. gestraften Fahrplan tatsächlich schwierig werden. Alle anderen Angebote können jedoch problemlos beibehalten werden. Im Gegenteil: Mit der Führung der RE6 nach Charlottenburg statt Jungfernheide nimmt die Bahn den Fahrgästen nicht nur den wegen seiner Umsteigemöglichkeiten attraktiven S- und U-Bf Jungfernheide, sondern sie handelt sich mit der zusätzlichen Belegung der dicht befahrenen Strecke von Spandau nach Charlottenburg und der fast 20-minütigen Stehzeit in Charlottenburg zusätzliche Erschwernisse ein, die zu Lasten der Pünktlichkeit und auch wieder zu Lasten der Fahrgäste gehen werden.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB appelliert deshalb nochmals eindringlich an die DB, am Bf Charlottenburg trotz aller Erschwernisse, die ihr der Berliner Senat bereitet hat, den Streit nicht auf dem Rücken der Fahrgäste auszutragen, sondern das kundenfreundliche Angebot auch nach dem 13.12.2003 zu fahren.
Christfried Tschepe
Stellvertretender Vorsitzender
Florian Müller
Abt. S-Bahn und Regionalverkehr