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Pressemitteilung vom 26. Juni 2010

IGEB kritisiert SPD-Beschluss für A100

Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist verwundert und enttäuscht, dass der Landesparteitag der SPD seinen Beschluss von 2009 gegen die Verlängerung der Stadtautobahn A100 von Neukölln nach Treptow nicht bestätigt hat.

An den guten Gründen gegen die Ablehnung hat sich seither nichts geändert. Die jetzt beschlossenen Kompensationen sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen, da sie nicht Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens sind und ihre Umsetzung weder formell noch finanziell gesichert ist. Erinnert sei an den Kompromiss zum Bau der Verlängerung der Französischen Straße, dem die SPD im CDU-SPD-Senat 1999 zugestimmt hat unter der Voraussetzung, dass zugleich die Straßenbahn vom Alexanderplatz über die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz gebaut wird. Die Straße ist seit 2009 fertig, für die Straßenbahn ist noch nicht einmal das Planfeststellungsverfahren begonnen worden.

Nicht berücksichtig wird von der SPD auch, dass Bau und Betrieb der A100-Verlängerung gravierende Verschlechterungen für den öffentlichen Verkehr im Raum Treptow-Friedrichshain zur Folge haben, weil die Ringbahn vollständig unterbrochen werden muss, der S-Bahnhof Treptower Park schwerer zugänglich wird und für Busfahrgäste leistungsfähige Umsteigehaltestellen wegfallen. (siehe "Gravierende Auswirkungen auf Bahn- und Busverkehr, IGEB-Stellungnahme gegen Verlängerung der Autobahn A100" in SIGNAL 3/2009)

Der Berliner Fahrgastverband IGEB hofft, dass wenigstens die Partei Die Linke zu ihrem wohlbegründeten Beschluss steht und dass die Mängel der Planung bei den zu erwartenden Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss für alle offensichtlich werden, so dass es am Ende trotz des heutigen SPD-Beschlusses nicht zum Bau der A100-Verlängerung kommt.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.