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Pressemitteilung vom 24. September 2016

Zu viele (unfreiwillige) Läufer

Während des Berlin-Marathons müssen unnötig viele Fahrgäste auf BVG und S-Bahn verzichten und zu Fuß gehen

Dieses Wochenende wird durch den Berlin-Marathon geprägt. Niemand erwartet, dass an beiden Tagen alle Straßenbahnen und Busse uneingeschränkt fahren können. Aber alle erwarten, dass sie in dieser Zeit auf S-Bahn und U-Bahn ausweichen können.

Doch ausgerechnet an diesem Wochenende wird auf dem wichtigen Ostring der Berliner S-Bahn gebaut. So müssen z.B. am Sonntag von 6 bis 16 Uhr die S-Bahn-Fahrgäste zwischen Landsberger Allee und Ostkreuz auf Schienenersatzverkehr, sprich: auf Busse umsteigen.

Bei der BVG sind neben zahlreichen Buslinien die Straßenbahnlinien M1, M2, M4, M5, M6, M8 und M10 betroffen. Letztere z.B. endet am Jahn-Sportpark. Damit ist die komplette Bernauer Straße (wie zu Mauerzeiten) straßenbahnfrei. Gäbe es aber am Nordbahnhof eine Wendemöglichkeit, könnten die Züge zumindest bis dort verkehren, wo die Fahrgäste auf S- und U-Bahn umsteigen können.

Eine nur geringfügig veränderte Streckenführung des Laufes würde es ermöglichen, zumindest mit den hochleistungsfähigen Metrotrams M4, M5 und M6 dicht an den Alexanderplatz heranzufahren und diese Linien somit auch als Zubringer für die Zuschauer zu nutzen.

Dem Berliner Fahrgastverband IGEB ist bewusst, dass bei der Vielzahl großer Veranstaltungen in Berlin die Bauarbeiten an den Strecken des öffentlichen Verkehrs nicht jedes Mal ausgesetzt oder eingeschränkt werden können und dass das Streckennetz der Straßenbahn nicht für alle Fälle Kehrmöglichkeiten bereit halten kann.

Aber bei einem solchen jährlich wiederkehren Großereignis wie dem Berlin-Marathon muss es möglich sein, die gesperrten Straßenbahnabschnitte auf ein Minimum zu begrenzen, ausreichend Kehrmöglichkeiten anzubieten und bei S-Bahn und U-Bahn Wochenendbauarbeiten mit Verkehrseinstellung zu verschieben. Für 2016 ist es zu spät, aber ab 2017 müssen alle Beteiligten das Marathon-Wochenende endlich fahrgastfreundlicher gestalten – nicht zuletzt im Interesse der Sportler und Zuschauer.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.