"Das Unglück ist ein weiteres Argument gegen die vorgesehenen Sperren", sagte Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB. "Sind diese Barrieren so massiv, dass niemand ohne Fahrausweis durchkommt, können sie leicht zur Todesfalle werden. Sind die Sperren leicht zu überwinden, bringen sie nichts - dann könnte man auch darauf verzichten." Laut Senat kostet die Einrichtung eines "geschlossenen Systems" in Berlin 125 Millionen Mark.
Wie berichtet fordern CDU und SPD, alle U-Bahnhöfe mit Zugangsbarrieren auszustatten - spätestens mit der Einführung des elektronischen Tickets im Jahr 2003. Während Verkehrs-Staatssekretärin Maria Krautzberger noch skeptisch ist, setzt sich Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (ebenfalls SPD) für Zugangssperren ein. Argument der Befürworter: Barrieren senken die Kriminalitätsrate und den Anteil der Schwarzfahrer, der 1999 bei der BVG nach offiziellen Angaben 3,3 Prozent betrug.
Zwar heißt es, dass es an Bahnsteigzugängen Personal geben wird, das im Notfall die Barrieren öffnet. "Doch wir glauben einfach nicht daran, dass alle Sperren tatsächlich mit BVG-Mitarbeitern besetzt werden", sagte Jens Wieseke. Die BVG habe nicht einmal für das heutige Sicherheitskonzept, das jeweils eine "Präsenzkraft" für mehrere Stationen vorsieht, genug Personal.