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Entlastung für Pendler in Sicht

15.01.2019

Neue Streckenvergabe
Frankfurt (Oder) (MOZ) Ab Dezember 2022 werden in Brandenburg mehr Züge unterwegs sein. Der RE 1 zwischen Frankfurt (Oder), Berlin und Magdeburg verkehrt in der Hauptverkehrszeit drei Mal statt zwei Mal pro Stunde – und wird künftig von der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) betrieben. Die stellt 200 zusätzliche Mitarbeiter ein.
Noch in diesem Monat will der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) Nägel mit Köpfen machen und die Zuschläge für das dann bundesweit größte Eisenbahnnetz „Elbe-Spree“ vergeben.

Dazu gehören 17 Regionalexpress- und Regionalbahnlinien sowie der Flughafenexpress (FEX) mit einem Gesamtvolumen von rund 28 Millionen Zugkilometer im Jahr. Für die Odeg, die bereits mit dem RE 2 zwischen Nauen, Berlin und Cottbus Erfahrungen sammeln konnte und diese Linie jetzt an DB Regio abtreten muss, bedeutet der Zuschlag „eine Verdopplung des heutigen Leistungsvolumens im Netz Stadtbahn mit einem Personalzuwachs von etwa 200 weiteren Fahrpersonalen für den Betrieb des RE 1“, wie es Geschäftsführer und Sprecher Arnulf Schuchmann in einem internen Schreiben an seine Mitarbeiter formuliert.

Die Deutsche Bahn verliert ihr Zugpferd im Regionalverkehr, den RE 1. Offiziell bestätigt wird dies von keiner Seite. „Noch gibt es die Einspruchsfrist bis zum 21. Januar. Bis dahin dürfen wir keine Aussagen treffen“, sagt ein Bahnsprecher am Dienstag.

In der europaweiten Ausschreibung in vier Losen hat der von den Ländern Berlin und Brandenburg finanzierte Verkehrsverbund gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt auch die Konditionen im Regionalverkehr festgeschrieben: der RE 1 mit einer Kapazität von 600 Sitzplätzen fährt mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 in der Hauptverkehrszeit drei Mal statt bislang zwei Mal pro Stunde. Außerdem soll auf allen ausgeschriebenen Strecken ein kostenloser Internetzugang zur Verfügung stehen.

Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband IGEB traut der Odeg durchaus zu, mit dem RE 1 die wichtigste Pendlerlinie in Berlin und Brandenburg zu betreiben. „Das geht natürlich nur mit einem anderen Wagenpark“, sagt er am Dienstag. Und mit mehr Personal, „das anständig bezahlt werden muss“. Nach Aussagen von Frank Nachtigall, Bezirksleiter bei der Lokführergewerkschaft GdL, ist die Bezahlung Ende 2022 kein wirkliches Thema mehr. Derzeit liege das Gehaltsniveau bei der Odeg noch leicht unter dem von DB Regio, doch diese Ungleichheit ende mit dem auslaufenden Tarifvertrag.

Autor/Agentur: Andreas Wendt
Quelle: Märkische Oderzeitung
Medium: Tageszeitung
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