In dem Tarifkonflikt hatte Verdi nach der zweiten Verhandlungsrunde für Freitag alle Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen. Bis zum Mittag dürften die meisten U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse stillstehen.
Streiks seien ein legitimes Mittel der Tarifauseinandersetzung, hieß es bei der BVG. Mit dem außergewöhnlich umfangreichen Warnstreik trage die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen aber auf dem Rücken der Fahrgäste aus.
Auch der Fahrgastverband Igeb zeigte sich irritiert. "Acht Stunden ist für einen Warnstreik schon ziemlich knackig", sagte Jens Wieseke, der Sprecher der Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin (Igeb), am Dienstag. Vor allem in den Außenbezirken werde es Probleme geben, weil viele Berliner dort auf den Bus angewiesen seien. Die S-Bahn, die nicht bestreikt wird, habe längst nicht so viele Haltestellen wie die BVG.
Der Verband verlangt gesetzliche Vorgaben, damit in solchen Fällen Notfahrpläne garantiert sind, etwa für Fahrten zu Flughäfen, wichtigen S-Bahnhöfen und Krankenhäusern.
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für rund 14 500 Arbeitnehmer der BVG und ihrer Tochtergesellschaft Berlin Transport für alle eine 36,5-Stunden-Woche und Weihnachtsgeld, zudem Änderungen an der Entgelttabelle und eine Einmalzahlung von 500 Euro für Gewerkschaftsmitglieder.