"Selbst in Städten mit ansonsten hohen Fahrpreisen fahren Kinder deutlich preiswerter Bus und Bahn als in Berlin", berichtete Tschepe. In Berlin zahlt ein Kind für einen Zwei-Stunden-Fahrschein 2,70 Mark - eine Ermäßigung um 33 Prozent gegenüber einem Ticket für Erwachsene. Dagegen sind in München nur 1,60 Mark fällig.
Auch die geplante Streichung der Kleingruppenkarte sei "extrem familienfeindlich", obwohl das jetzige Angebot mit 21 Mark ebenfalls teuer sei. In Hamburg koste die Kleingruppen-Tageskarte 13,80 Mark.
Der Fahrgastverband kritisierte, dass die Betriebe ihre Stammkunden als "Melkkühe" betrachteten. Wie berichtet, soll der Preis der Berliner Umweltkarte von 105 auf 110 Mark steigen. Tschepe: "Dies führt dazu, dass Fahrgäste immer häufiger nachrechnen, ob sie sich überhaupt noch eine Zeitkarte kaufen."
Obwohl die Tarife seit 1995 um rund 30 Prozent erhöht wurden, seien die BVG-Einnahmen nur um vier Prozent gestiegen. Fazit des IGEB: Tarifanhebungen verbessern die wirtschaftliche Situation der Betriebe kaum. Ein Manager eines Verkehrsunternehmens widersprach: "Die BVG-Fahrgastzahlen sanken nicht aufgrund der Tarife, sondern weil die S-Bahn und die DB neue Strecken anbieten." Die Erträge der BVG seien zurückgegangen, weil der Senat Zuschüsse für den Schülerverkehr verringert habe.