[ Zurück ]

Neuer Ladenschluß - aber die U-Bahn fährt weiter wie bisher

25.11.1996

BERLIN - Die neuen Ladenschlußzeiten bringen jetzt auch die BVG in Zugzwang: Wer werktags bis 20 oder sonnabends bis 16 Uhr einkauft und danach die U- Bahn benutzt, gerät oft ins Gedränge auf Bahnsteigen und in Zügen - deshalb fordert der Fahrgastverband (Igeb) von der BVG jetzt angepaßte U-Bahn-Fahrpläne wie im Busbereich. "Nach Ladenschluß verkehren die U-Bahnen bereits in ausgedünnten Taktzeiten" , machte sich Vize-Vorsitzender Christfried Tschepe von der Igeb Luft. "Bei einigen Linien werden um diese Uhrzeit nur noch Kurzzüge eingesetzt, auf der U 15 sogar mit eingeschränkter Linienführung ", fügte er hinzu. "Nach unseren Erkenntnissen und Zählungen besteht keine Notwendigkeit, die U-Bahn-Fahrpläne zu ändern" , entgegnete BVG-Verkehrsleiterin Monika Müller. Jedoch werde die BVG den veränderten Fahrgastzuwachs weiter beobachten, gegebenenfalls reagieren. Vor allem die U 1 und U 7 seien oft überfüllt, kritisiert die Igeb. Die proppevollen Züge seien vor allem für Fahrgäste mit prallen Einkaufstaschen unangenehm und stressig. Tschepe: "Gipfel der Unzumutbarkeit ist jedoch das U- 15-Angebot. Dort verkehren abends die Züge nicht zwischen Uhland- und Warschauer Straßesondern nur noch bis Wittenbergplatz." Zumindest für die kommenden vier Adventssonnabende hat die BVG die U-Bahn-Fahrabstände verkürzt: So fahren die Züge der U2, U5, U6, U7, U8 und U9 bis 18 Uhr alle fünf Minuten - auf der U 1 und U 15 (bis Warschauer Straße) alle 7,5 Minuten.
Autor/Agentur: sl
Quelle: Berliner Kurier
Medium: Tageszeitung
[ Zurück ]