Das Busnetz in Spandau war zuletzt mehrfach erweitert worden. Erst im April hatte die BVG die neue Expressbuslinie X37 vom U-Bahnhof Ruhleben über in Westend über Rathaus Spandau bis nach Falkensee eingeführt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 wurde das Angebot in den Neubaugebieten um die „Wasserstadt“ bereits durch die rund um die Uhr verkehrende Metrobuslinie M36 bereits verbessert.
Als Pilotversuch geplant ist in den kommenden Jahren zudem ein batteriebetriebener Doppelgelenkbus mit Oberleitungen auf dem Brunsbütteler Damm – auch wenn sich das Projekt zuletzt deutlich verzögerte. Ob es bald auch auf der Heerstraße einen Expressbus von Spandau in die City West gibt, wollte Kreienkamp hingegen noch nicht bestätigen.
Die BVG-Chefin erklärte zudem erneut, auch die Querverbindungen zwischen den Vierteln der Außenbezirke stärken zu wollen. „Wenn wir das Gebiet Siemensstadt und Gartenfeld in Spandau weiter ausbauen, entsteht da für viele Leute ein neues Ziel. Die wollen aber nicht unbedingt durch Mitte dorthin fahren. Damit müssen wir uns beschäftigen, um unsere Strecken anders zu denken“, sagte sie.
Auch vom Nordosten in den Nordwesten fehlten Verbindungen. „Berlin hat viele Zentren, da muss man ermitteln, wo die Menschen wirklich hinwollen.“
Die Bedeutung des Busverkehrs unterstrich auch Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband Igeb. „Wenn wir ganz schnell die Leute vom Auto wegkriegen wollen, brauchen wir einen guten ÖPNV. Da hilft schnell nur der Bus.“ Er betonte die Bedeutung einer besseren Busverbindung etwa auf der Heerstraße. Jedoch habe die vergangene rot-rot-grüne Koalition in dieser Hinsicht zu wenig unternommen, sagte Wieseke.
Der Fahrgastvertreter forderte einen schnellen Ausbau eines leistungsfähigen Busnetzes mit eigenen Spuren in allen Außenbezirken. „Spandau ist da nur ein Punkt von vielen. Das sehe ich im gesamten Tarifbereich B.“