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Abgeordnete machen mobil gegen die Bahn

14.02.2007

Fürstenwalde (MOZ) Mit einer Unterschriftenliste und einem Brief der Stadtverordneten an die Deutsche Bahn soll erreicht werden, dass am Fürstenwalder Bahnhof wieder Service-Personal stationiert wird. Wie berichtet hatte der Konzern Anfang des Jahres die Angestellten aus Fürstenwalde abgezogen.

So einfach den Kopf in den Sand stecken, und die Entscheidung des Staatskonzerns klaglos hinnehmen, das will der Stadtverordnete Rolf Hilke (CDU) nicht. Im Stadtentwicklungsausschuss regte er jüngst an, der Bahnführung einen Brief zu schreiben, in dem sich alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung gegen die Personalpolitik des Unternehmens verwahren. Wie berichtet, hat das Unternehmen sein Servicepersonal aus Fürstenwalde abgezogen. "Wir können auch eine Unterschriftenliste machen", schlug Hilke zusätzlich vor.

Zuvor hatte schon Jens-Olaf Zänker (Bündnis 90/Die Grünen) über Erfahrungen mit dem "aufsichtlosen" Bahnhof berichtet. So habe seine Mutter erlebt, dass ein Behinderter sich orientierungslos auf dem Mittelbahnsteig befand. Auch Maria Meinl (Linkspartei), die nach eigenen Angaben "viel mit der Bahn fährt", ergänzte, dass am Fürstenwalder Bahnhof tagelang der Fahrstuhl kaputt gewesen sei. "Wir müssen was tun."

Christfried Tschepe, berufener Bürger und Mitglied im Fahrgastverband, unterstützte den Vorstoß von Rolf Hilke. Ein Problem sei, dass es nicht "die Bahn" gebe, sondern unterschiedliche Bereiche. Der Konzernbereich Station und Service sei als "schwarzes Schaf" hinlänglich bekannt. "Da gibt es ständig neue Ansprechpartner."

Schon im vergangenen Jahr, als der Plan der Bahn spruchreif wurde, das Servicepersonal abzuziehen - es hält sich hartnäckig das Gerücht, die würden alle am neuen Berliner Hauptbahnhof benötigt -, wurde darauf verwiesen, dass das zur Unsicherheit am Bahnhof beiträgt.

Jürgen Roch, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, schlug als Übergangslösung vor, dass Mitglieder einer AB-Maßnahme mit ein Auge auf das Bahnhofsareal werfen sollen. Anne Fellner, Beigeordnete der Stadt, sagte, dass der Bahnhof künftig ein Schwerpunkt in der Stadtentwicklung sein soll.

Autor/Agentur: Stefan Lötsch
Quelle: Märkische Oderzeitung
Medium: Tageszeitung
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