Erst vor einigen Wochen hatte der BVG-Vorstand den Gedanken geäußert, die U 3 zu verkürzen und am Thielplatz enden zu lassen. Weniger als 10 000 Fahrgäste pro Tag würden das Angebot bis Krumme Lanke nutzen. Zu wenig, hieß es in der Begründung. "Es ist der falsche Weg, die Linie deshalb abzuschneiden", sagt David Eckel (CDU). Im Gegenteil: Weil die Strecke so wenig genutzt werde, müsste die Attraktivität gesteigert werden. Das wäre mit einem Lückenschluss bis Mexikoplatz erreicht. Unterstützt wird das Anliegen sowohl von Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) als auch vom Berliner Fahrgastverband (Igeb). "Die Verlängerung bis Mexikoplatz brächte der defizitären Linie garantiert mehr Fahrgäste", sagt Jens Wieseke, stellvertretender Igeb-Vorsitzender. Er plädiert daher für eine sparsame Ausbauvariante.
Die einfachste Lösung mit einer eingleisigen Streckenführung koste ungefähr 20 Millionen Euro, sagte Uwe Kutscher, Abteilungsleiter bei der BVG, anlässlich einer Besichtigung des U-Bahn-Tunnels. Doppelt so teuer käme der klassische zweigleisige Ausbau. "Der Lückenschluss ist sinnvoll für das U-Bahn-Netz", findet Kutscher. Er kennt die Ansicht seines Hauses, das "bei einer heutigen Entscheidung die Strecke eher bis Thielplatz verkürzen als bis Mexikoplatz verlängern" würde. Trotzdem glaubt er, dass die Linie attraktiver werden könnte. Im Moment müssen die Fahrgäste an der Krummen Lanke in den Bus zum Mexikoplatz umsteigen. "Wer macht das schon gern?" sagt Uwe Kutscher. Viele Fahrgäste hätten sich daher nach einer anderen Verbindung umgesehen.
"Geringe Realisierungschancen" sieht Petra Rohland, Sprecherin der Senatsbauverwaltung, für die Streckenverlängerung. Die Linie sei teuer in der Unterhaltung. Außerdem kämen die Nutzer nicht zusammen. "Priorität genießt im Moment die U 5", sagt Rohland. Langfristig wolle sie die Verlängerung der Strecke allerdings nicht ausschließen.