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Fahrgastverband will auf die Preisbremse treten

09.02.2000

"Für die Fahrgäste ist die Schmerzgrenze erreicht." Christfried Tschepe, stellvertretender Vorsitzender des Berliner Fahrgastverbandes (IGEB), wetterte gegen die Pläne, weiter an der Preisschraube für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu drehen. Mit den Preiserhöhungen der letzten zehn Jahre habe die BVG ihre wirtschaftliche Lage nicht verbessert, wohl aber fast ein Viertel ihrer Kunden verloren.

Nachdem Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) die von BVG, S-Bahn und DB-Regio geforderte Preiserhöhung zunächst abgewiesen hat, fürchtet Tschepe nun eine "Tariferhöhung durch die Hintertür": Die Arbeiten an einem neuen Zuschnitt der Tarif-Zonen seien bereits im Gange, sagte der Fahrgast-Lobbyist auf der Jahrespressekonferenz seines Verbandes.

Tschepe rechnete außerdem vor, dass seit 1950 der Benzin-Preis um das 2,5-fache gestiegen sei, die ÖPNV-Tarife dagenen um das 14-fache. Die Folgen könnten an der BVG-Fahrgaststatistik abgelesen werden. Habe Anfang der neunziger Jahre die BVG noch 900 Mio. Fahrgäste zählen können, so sei diese Zahl bis 1998 auf nur noch 760 Mio. gesunken. Auch S-Bahn und DB-Regio hätten den Verlust nicht kompensiert, hier habe der Zuwachs nur im zweistelligen Millionenbereich gelegen.

Autor/Agentur: KAR
Quelle: Die Welt
Medium: Tageszeitung
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