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Hohe BVG-Preise: In anderen Großstädten geht es deutlich billiger

03.08.2005

Nachdem die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die Fahrpreise zum 1. August angehoben haben, ist das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin teilweise teurer als in München, Hamburg oder Frankfurt am Main geworden. Während der Berliner 2,10 Euro und der Münchner 2,20 Euro für die billigste Einzelfahrkarte zahlen muß, kostet das Ticket in Hamburg nur 1,40 Euro und in Frankfurt 1,30 Euro. Ähnlich sieht es bei den Tageskarten aus. Die billigste Tageskarte in Berlin kostet 5,80 Euro. In München zahlt man nur 4,50 Euro, und Hamburger befahren für 5,50 Euro die Stadt. In Frankfurt kann man schon ab 3 Euro eine Tageskarte kaufen. Auch die Monatskarten sind in Berlin teurer als in den anderen Großstädten. Kostet das billigste Monatsticket für einen Erwachsenen in Berlin 67 Euro, so zahlt man in München 37 Euro und in Hamburg 39,50 Euro. In Frankfurt sind es sogar nur schlanke 20,50 Euro. Zwar sind zum Beispiel die Schülermonatskarten in München teurer als in Berlin, aber bei der Tageskarte zahlen Kinder (6 bis 14 Jahre) innerhalb Berlins 4,20 Euro, während Münchner Kinder nur 2,10 Euro zahlen und damit sogar den gesamten Raum Münchens plus Umland befahren dürfen.

Christfried Tschepe vom Berliner Fahrgastverband sagt: "Besonders verärgert sind die Stammkunden, denn die Monats- und Jahreskarten werden am stärksten verteuert." Auch die Käufer des Sozialtickets werden hart getroffen. Diese Monatskarte für bedürftige Menschen kostet stets 50 Prozent einer Monatskarte für Vollzahler. Das Sozialticket kostet seit gestern 33 Euro, wobei das Arbeitslosengeld II nur 19 Euro für Fahrtkosten einrechnet. Das Problem der hohen Preise für öffentliche Verkehrsmittel in Berlin könnte teilweise darauf basieren, daß es nur drei Tarifgebiete gibt. Demgegenüber bietet der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund eine Verbundgliederung in 16 Ringen. Das System erlaubt eine weite Staffelung von Fahrpreisen. Der Hamburger Verkehrsverbund und der Rhein-Main-Verkehrsverbund bieten jeweils eine preisliche Gliederung in sieben Tarifzonen an.

Autor/Agentur: Carolin Ullrich
Quelle: Die Welt
Medium: Tageszeitung
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