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Pressemitteilung vom 02. September 2011

Tramverlängerung in Adlershof: Feiern und Fordern

IGEB und BUND legen Drei-Punkte-Plan vor

Gerade noch rechtzeitig vor der Wahl kann am Sonntag, dem 4.9.2011 die 1,5 km lange Straßenbahnverlängerung vom S-Bahnhof Adlershof in die Wissenschaftsstadt Adlershof (WISTA) in Betrieb genommen werden. IGEB und BUND haben wiederholt auf den Bau der Strecke gedrängt und begrüßen diesen Beitrag zu mehr Elektromobilität.
Wie alle anderen seit der Wiedervereinigung gebauten Straßenbahnverlängerungen wird auch diese Strecke viele Fahrgäste haben. Um die großen Fahrgastpotenziale in der schnell wachsenden Wissenschaftsstadt tatsächlich ausnutzen zu können, sind allerdings drei ergänzende Maßnahmen wichtig und dringlich:

  1. Verbesserte Abstimmung der Fahrpläne zwischen den von und zum S-Bahnhof Adlershof verkehrenden Straßenbahn- und Buslinien.
    In dem ab der Inbetriebnahme geltenden Fahrplan sind minutengleiche Abfahrts- und Ankunftszeiten der meisten Busse und Straßenbahnen am S-Bahnhof Adlershof vorgesehen. Das bedeutet für die Fahrgäste unnötig lange Wartezeiten und schlechte Umsteigeanschlüsse von und zu den S-Bahn-Linien sowie Pulkfahrten von Bussen und Straßenbahnen auf der Rudower Chaussee. IGEB und BUND fordern deshalb eine Überarbeitung der Fahrpläne für den Bus- und Straßenbahnverkehr im Bereich der Rudower Chaussee.
  2. S-Bahn-Linie 85 muss zügig wieder in Betrieb genommen werden.
    Die S-Bahn muss zügig wieder das volle Fahrplan- und Platzangebot auf der Strecke zum S-Bahnhof Adlershof anbieten. Zurzeit fahren dort statt fünf lediglich drei S-Bahn-Linien – und diese auch noch mit verkürzten Zuglängen. Insbesondere in den (Halb-) Zügen der S 8 herrscht selbst außerhalb des Berufsverkehrs drangvolle Enge. IGEB und BUND fordern deshalb die schnelle Wiederinbetriebnahme der S 85.
  3. Durchbindung der Straßenbahn von Adlershof nach Schöneweide!
    Attraktiv wird die neue Straßenbahnstrecke für viele weitere Fahrgäste zur WISTA, wenn die Durchbindung bis zum Regional- und S-Bahnhof Schöneweide erfolgt ist. Da bei der Entwicklung der WISTA die Trasse auf vielen Abschnitten schon baulich vorbereitet wurde, wäre der Lückenschluss mit relativ geringem baulichem und finanziellem Aufwand in höchstens 3 Jahren finanzierbar und realisierbar. Mit der Straßenbahnverlängerung nach Schöneweide würde es eine schnellere und bequemere Erreichbarkeit der WISTA vor allem aus den östlichen und nordöstlichen Bezirken geben, und der Hochschulstandort Oberschöneweide/Karlshorst erhielte eine attraktive Direktverbindung zur WISTA. Die Entwicklung der Wissenschaftsstadt bekäme einen wichtigen Impuls, was auch für die weitere Vermarktung der landeseigenen Flächen in Adlershof positiv wäre. Den Ausgaben für die weitere Straßenbahnverlängerung stünden dann mehr Einnahmen für das Land Berlin aus Grundstücksverkäufen gegenüber.

    BUND und Berliner Fahrgastverband IGEB fordern daher eine baldige Realisierung dieser Straßenbahn-Neubaustrecke zwischen der Wissenschaftsstadt Adlershof und dem Regional- und S-Bahnhof Schöneweide.

Christfried Tschepe, IGEB-Vorsitzender
Matthias Horth, stv. IGEB-Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. IGEB-Vorsitzender
Martin Schlegel, BUND-Verkehrsreferent
Tilo Schütz, BUND AK Mobilität

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.