Pressemitteilung vom 3. Dezember 2003

Gewonnen habe die Fahrgäste

Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt die Einigung Wowereit / Mehdorn

Hat den Streit um die Berliner S-Bahn nun die Bahn oder der Berliner Senat gewonnen? Weder noch. Gewonnen haben die Fahrgäste. Sie können jetzt hoffen, dass die seit Jahren positive Entwicklung der S-Bahn, ablesbar an steigenden Fahrgastzahlen und guten Umfragewerten, in den nächsten 15 Jahren fortgesetzt wird.

Mit der Einigung zwischen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Bahnchef Hartmut Mehdorn wird sich hoffentlich auch das in letzter Zeit nahezu alle Berliner Bahnprojekte belastende schlechte Arbeitsklima zwischen Senat und DB endlich entspannen. Erster Prüfstein dafür ist die Nachbesserung des Bahnangebotes als Ersatz für die weiterhin nicht verkehrenden S-Bahn-Züge Charlottenburg - Zoo.

Ob die Einsparung von 26 Mio Euro für das Land Berlin ein dauerhafter Gewinn ist, muss sich allerdings erst noch zeigen. Wenn Berlins Finanzsenator Sarrazin diese ihm von der Bundesregierung für den Bahnverkehr zur Verfügung gestellten Gelder (so genannte Regionalisierungsmittel) zweckentfremdet und für das Stopfen von Haushaltslöchern oder für die Schülerverkehrszuschüsse an die BVG missbraucht, wird der Bundesfinanzminister diese 26 Mio bei der nächsten Revision 2006/2007 dem Land Berlin streichen. Dann haben alle verloren: das Land Berlin, die Bahn und nicht zuletzt die Fahrgäste.

Christfried Tschepe
Stellvertretender Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.