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Pressemitteilung vom 31. Juli 2005
VBB-Tariferhöhung weit über allgemeiner Preissteigerung
Berliner Fahrgastverband IGEB erhält zur Tariferhöhung derzeit viele Anrufe, E-Mails und Briefe. Besondere Verärgerung durch Abschaffung der Freizeitkarte
Am 1. August werden im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg viele Fahrausweise und Zeitkarten erneut teurer. Die Fahrgäste haben dafür kein Verständnis.
- Wieder liegt die durchschnittliche Erhöhung mit 3,8 Prozent weit über der durchschnittlichen Preissteigerungsrate, die in Berlin derzeit 1,7 Prozent beträgt.
- Wieder wird mit den gestiegenen Diesel- und Stromkosten argumentiert, dabei sind rund 70 Prozent der Kosten der Verkehrsunternehmen Personalkosten, die vor allem bei der BVG durch eine viel zu große Verwaltung viel zu hoch sind.
- Gern wird auf andere Städte verwiesen, wo die Fahrgäste angeblich viel mehr zahlen. Doch diese Vergleiche hinken oft. So sind zwar die Schülermonatskarten in München teurer als in Berlin, aber bei der Tageskarte zahlen Kinder (6 bis 14 Jahre) innerhalb Berlins 4,20 Euro, während Münchner Kinder nur 2,10 Euro zahlen und damit sogar den gesamten MVV-Raum (München und großes Umland) befahren dürfen.
- Bei allen Vergleichen wird gern vergessen, dass die Menschen in Ostdeutschland ein geringeres Einkommen haben als in Westdeutschland. Kürzlich hat das DIW berichtet, dass der Abstand beim verfügbaren Haushaltseinkommen 2004 sogar wieder auf 20 Prozent angestiegen ist.
- Mehr Geld, weniger Leistung: Einige Einschränkungen im Sommerferienfahrplan werden anschließend fortgeführt, zum Beispiel bei Straßenbahnlinie 68 und Buslinie 101.Geradezu instinktlos ist, dass die BVG vor der Fahrpreiserhöhung eine teure Image-Werbekampagne gestartet hat.
- Besonders verärgert sind die Stammkunden, denn die Monats- und Jahreskarten werden am stärksten verteuert. Hart getroffen werden dabei auch die Käufer des Sozialtickets, da diese Monatskarte stets 50 Prozent einer Monatskarte für Vollzahler kostet.
- Groß ist auch der Ärger bei den bisherigen Käufern der Freizeitkarte (Berlin ABC), weil dieses Angebot ersatzlos gestrichen wird. Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert alle Beteiligten auf, diesen Fehler schnellstens rückgängig zu machen - so, wie einst die Abschaffung der Kleingruppenkarte nach heftigen Protesten rückgängig gemacht wurde.
- Bei der 10-Uhr-Monatskarte muss endlich auch eine entsprechende Jahreskarte mit den für alle Monatskarten üblichen Rabatten angeboten werden.
- Sehr erfreulich ist, dass durch das Engagement der Berliner Stadtentwicklungssenatorin, Frau Ingeborg Junge-Reyer, die von BVG und S-Bahn geplante drastische Verteuerung der Schülermonatskarte nicht erfolgt. Dieser Tarif bleibt unverändert, auch bei den Einzelfahrscheinen.
Vorsitzender