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Pressemitteilung vom 12. Juni 2014

Berliner Fahrgastverband IGEB fordert:
Schienenersatzverkehr für U5-Fahrgäste verbessern!

Mit schlechter Fahrgastinformation begannen am Dienstag, dem 10. Juni die Bauarbeiten auf der U-Bahn- Linie 5. Bei der mangelhaften Information auf den Zugzielanzeigen auf den Bahnhöfen (»Daisy«) gab es inzwischen erste Verbesserungen. Insgesamt unübersichtlich ist allerdings noch die Situation an den U-Bahnhöfen Tierpark, Elsterwerdaer Platz und Wuhletal. Doch das größte Ärgernis ist der Schienenersatzverkehr mit Bussen (SEV). Hier muss die BVG dringend nachbessern, vor allem durch zusätzliche Haltestellen.

Die BVG hat die U-Bahn-Linie U5 zwischen Tierpark und Wuhletal für 8 Wochen (10. Juni bis 8. August) außer Betrieb genommen, um Kabelkanäle und den Bahndamm zu sanieren. Das Zusammenlegen mehrerer Maßnahmen in einem Bauzeitraum wird hierbei vom Berliner Fahrgastverband IGEB ausdrücklich begrüßt und verringert die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste gegenüber mehreren Sperrungen.

Erfahrungsgemäß suchen sich Fahrgäste bei Bauarbeiten alternative Verbindungen, um die Nutzung eines Schienenersatzverkehrs zu vermeiden. Im U- und S-Bahnhof Wuhletal kann bahnsteiggleich von der U5 zur S5 umgestiegen werden, welche die U5-Bahnhöfe Lichtenberg und Alexanderplatz sowie zahlreiche querende Linien wie die M17 oder die Ringbahn direkt erreicht und damit die meistgenutzte Umfahrungsmöglichkeit ist. Unverständlich ist allerdings, dass im U-Bahnhof Wuhletal die automatische Ansage den Fahrgast nur auf den SEV Richtung Alexanderplatz verweist – ohne Hinweis auf die bahnsteiggleiche S-Bahn-Umfahrung.

Beim SEV können daher die durchreisenden Fahrgäste vernachlässigt werden. Somit ist es möglich, das Busangebot im gesperrten Abschnitt vollständig auf die Bedürfnisse der hier ein- und aussteigenden Fahrgäste auszurichten. Das ist allerdings schwer, da es keine parallelen Straßen gibt. Die BVG behilft sich daher mit dem Angebot von zwei verschiedenen Linien, ohne jedoch die besonderen Umstände ausreichend zu berücksichtigen.

Die Hauptlinie beginnt am U-Bahnhof Tierpark und befährt zunächst nordwärts die Straße Am Tierpark bis zur Kreuzung Alt-Friedrichsfelde. Hierbei passiert sie den U-Bahnhof Friedrichsfelde in nur 250 m Entfernung ohne Halt. Anschließend erreicht sie über die Straßen Alt-Friedrichsfelde (B1/B5), Grabensprung und Weißenhöher Straße den U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz, von wo die zweite Linie mit Kleinbussen zurück über Weißenhöher Straße und Grabensprung zum U-Bahnhof Biesdorf Süd pendelt. Der letzte Abschnitt führt vom U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz über Blumberger Damm und Altentreptower Straße zum U- und S-Bahnhof Wuhletal. Bis zu 22 Gelenkbusse sollen einen 5-Minuten-Takt mit je zwei Bussen ermöglichen.

Nützliche Zwischenhalte der SEV-Busse wurden von der BVG aber mit Verweis auf längere Fahrzeiten und zusätzlich nötige Fahrzeuge abgelehnt, so als müsste der Ersatzverkehr jene Fahrgäste aufnehmen, die tatsächlich die S5 zur Umfahrung der U5-Baustelle nutzen.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert für die SEV-Busse die umgehende Einrichtung folgender zusätzlicher Zwischenhalte, um die baubedingte Situation für die lokal betroffenen Fahrgäste abzumildern:

  1. Haltestelle Am Tierpark/ Alfred-Kowalke-Straße. Fahrgäste vom U-Bahnhof Friedrichsfelde können hier direkt in den SEV steigen, statt den Umweg über U-Bahnhof Tierpark mit zusätzlichem Umstieg zu fahren.
  2. Haltestelle Alt-Friedrichsfelde/ Rhinstraße. Das ermöglicht Umsteigen zu den Linien M17, 27, 37, 108 und 194.
  3. Haltestelle Weißenhöher Straße. Das ist der Verzweigungspunkt beider SEV-Linien und Halt der teils parallel verkehrenden Linie 108. Damit wird als Ersatzhalt für den U-Bahnhof Biesdorf Süd das Einzugsgebiet teilweise besser erschlossen, als mit der Shuttle-Linie, welche zudem durch den Badeverkehr zum Biesdorfer See teilweise überlastet ist.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.