Pressemitteilung liegt auch als PDF vor Pressemitteilung als PDF (Datei: igebpresse_20230501.pdf, Größe: 139209 Byte)

Pressemitteilung vom 01. Mai 2023

1. Mai 2023 – Ein Feiertag für die Fahrgäste

Der Berliner Fahrgastverband IGEB freut sich über den Start des Deutschlandtickets – und fordert Nachbesserungen

Die Einführung des Deutschlandtickets für 49 Euro ist eine Revolution in der Entwicklung der Nahverkehrstarife. Der Preis von 49 Euro ist attraktiv. Aber noch attraktiver ist die Möglichkeit, mit diesem einen Ticket Bahnen und Busse des Nahverkehrs in allen Regionen Deutschlands nutzen zu können. Das Studium der oft viel zu komplizierten und überall unterschiedlichen Nahverkehrstarife ist für Abonnenten des Deutschlandtickets jetzt Geschichte.
Bemerkenswert ist auch, in welch kurzer Zeit das neue Tarifangebot eingeführt wurde. Eine kurze Zeit für Abstimmung und Umsetzung führt erfahrungsgemäß aber immer auch zu Mängeln, Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten. Deshalb muss mit der Einführung des Deutschlandtickets sofort eine begleitende Evaluation zur Weiterentwicklung des Tarifes erfolgen. Das betrifft das Deutschlandticket ebenso wie den gesamten VBB-Tarif.
Einige Schwachstellen sind beim Deutschlandticket schon jetzt zu erkennen. Hier müssen der VBB und die Länder Berlin und Brandenburg schnell handeln. Dass es besser geht, zeigen andere Verkehrsverbünde und Bundesländer.

1. Anerkennung des Deutschlandtickets in Fernzügen mit Nahverkehrstarif
In Berlin und Brandenburg sind einige Fernzüge, die das Angebot an Regionalzügen ergänzen, zur Nutzung mit VBB-Fahrausweisen freigegeben. Dazu gehört zum Beispiel die IC-Linie 17, die den RE8 nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Strecke wieder zum Stundentakt zwischen Berlin Hbf und Elsterwerda ergänzt.
In diesen Zügen soll das Deutschlandticket aber nicht anerkannt werden. Das trifft vor allem Pendler, die sicherlich fast alle in das günstigere Deutschlandticket gewechselt haben. Dabei werden derzeit hohe Beträge (etwa in der Höhe, die ein bestellter Nahverkehrszug kosten würde) als Ausgleichszahlung an DB Fernverkehr gezahlt. Ohne Anerkennung des Deutschlandtickets müssen diese Zahlungen aber sofort eingestellt werden.
Aber der für die Fahrgäste einzig sinnvolle Weg ist natürlich die Anerkennung des Deutschlandtickets. Es ist nicht einzusehen, warum zum Beispiel in den Fernzügen Stuttgart—Singen das Deutschlandticket analog zu den anderen Nahverkehrstarifen akzeptiert wird, im VBB-Gebiet aber nicht.

2. Deutschlandticket zum Ermäßigungstarif von 29 Euro
Auch die mit unterschiedlichen Tarifvergünstigungen fahrenden Fahrgäste wie Studierende, Auszubildende und Schülerinnen und Schüler müssen Zugang zu einem Deutschlandticket bekommen. Dieses muss – wie in anderen Bundesländern, z.B. Bayern – auch in Berlin und Brandenburg zum Preis von 29 Euro erhältlich sein. Darüber hinaus muss es Angebote für Geringverdiener geben.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.