Pressemitteilung vom 05. Juli 2023
Umbau der Schönhauser Allee
Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert konkrete Maßnahmen, damit die Fahrgäste nicht unter die Räder kommen
Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt ausdrücklich die Entscheidung von Senat und Bezirk, auf der Schönhauser Allee die für Radfahrerinnen und Radfahrer nicht hinnehmbare und gefährliche Situation durch den Bau eines neuen Radwegs deutlich verbessern zu wollen.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB erneuert allerdings seine bereits vor einem Jahr geäußerte Kritik und appelliert an Verkehrssenatorin Dr. Manja Schreiner, ihrer Ankündigung, den ÖPNV in der Schönhauser Allee beschleunigen und bevorrechtigen zu wollen, Taten folgen zu lassen, damit aus dem von ihr ausgelobten Motto des Miteinanders kein Gegeneinander wird.
Der Bau der beidseitig auf der rechten Spur angelegten Radfahrstreifen zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße auf 720 Metern Länge muss einhergehen mit der barrierefreien Neugestaltung der Haltestelle Milastraße, die sich inmitten dieser Fahrradmagistrale befindet. Es gilt unverändert, wovor der Fahrgastverband IGEB bereits im letzten Jahr gewarnt hat: „An der Straßenbahnhaltestelle Milastraße müssen die Fahrgäste künftig den Radfahrstreifen queren und dabei auf eine Lücke im Pedalstrom hoffen, um zu ihrer Straßenbahn zu gelangen.“
Da die neue Verkehrssenatorin nicht müde wird zu betonen, wie sehr ihr das Thema Verkehrssicherheit am Herzen liegt, und weil jene Verkehrssicherheit ebenso für die BVG-Fahrgäste erreicht werden muss, fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB,
- dass der barrierefreie Umbau der Haltestelle Milastraße priorisiert und zeitlich beschleunigt wird, mit dessen Entwurfsplanung die BVG Anfang dieses Jahres unmittelbar nach Freigabe durch die Senatsverkehrsverwaltung noch unter Senatorin Bettina Jarasch beginnen wollte;
- dass bis zum Umbau und der Verlegung der Haltestelle Milastraße unter das U-Bahn-Viadukt mit LED beleuchtete Bremsschwellen sowie Schilder die Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Straßenbahnhaltestelle hinweisen und zum Verlangsamen animieren.
Ferner fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB, dass für die Straßenbahn im relevanten Abschnitt ein abmarkierter besonderer Bahnkörper geschaffen wird.
Im Mindesten erwartet der Fahrgastverband eine dynamische Straßenraumfreigabe, um die Tram zum Pulkführer zu machen, falls an dem Konzept festgehalten wird, die heutige mittige Fahrspur zeitweise als Liefer- und Ladezone einzurichten.
Foto: So wie hier in der Bergmannstraße müssen Bremsschwellen und LED die Radfahrerinnen und Radfahrer vor der Haltestelle Milastraße warnen und zum Bremsen animieren. Foto: Christian Linow
Christfried Tschepe, Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender
Artur Frenzel, Abteilungsleiter Stadtverkehr