Pressedienst vom 27. Mai 2001
Negativ: Wannseebahn wegen Bauarbeiten erneut unterbrochen
Positiv: Fahrgastwünsche wurden berücksichtigt
Ab Montag, dem 28. Mai wird der S-Bahn-Verkehr auf der Wannseebahn (S1) wieder für viele Wochen unterbrochen, dieses Mal zwischen Rathaus Steglitz und Sundgauer Straße. Ungeachtet dessen, dass die Bauarbeiten notwendig sind, ist die erneute Verkehrseinschränkung für die Fahrgäste eine große Belastung. Positiv ist, dass dieses Mal mehr als bisher die Proteste und Anregungen der Fahrgäste berücksichtigt wurden: - S-Bahn und BVG haben spät, aber noch rechtzeitig ihre Fehlplanung korrigiert und bauen jetzt nicht zeitgleich, sondern nacheinander: zunächst an der S1 und danach an der U1 . Ansonsten wäre der Berliner Südwesten vom Schnellbahnnetz abgekoppelt worden.
- Die Schnellbuslinie X10 von Zehlendorf zum Zoo wird auf Anregung des Berliner Fahrgastverbandes IGEB nicht erst im September, sondern bereits ab 28. Mal verkehren und somit für einen Teil der Fahrgäste eine attraktive Umfahrungsmöglichkeit der unterbrochenen S1 und später der U1 bieten.
- Für viele Fahrgäste gibt es auch auf der Schiene eine attraktive Umfahrungsmöglichkeit von Zehlendorf sowohl in die City-West wie auch in die City-Ost: Sie fahren mit der zwischen Wannsee und Sundgauer Straße verbleibenden S1 bis Nikolassee und von dort mit der S7 zum Zoo bzw. zur Friedrichstraße. Damit diese "Übereckverbindung" auch abends attraktiv ist, lässt die S-Bahn GmbH auf beiden Strecken die Züge bis Mitternacht nicht nur alle 20, sondern alle 10 Minuten verkehren - eine Anregung des Berliner Fahrgastverbandes IGEB. Übrigens: Von der abendlichen Angebotsverbesserung auf der S7 profitieren auch die Besucher der Bundesgartenschau in Potsdam.
- In bewährter Weise hat die S-Bahn für den Zeitraum der Bauarbeiten wieder ein eigenes Fahrplanheft herausgegeben, das kostenlos verteilt wird und die veränderten Fahrpläne bzw. die Umfahrungsmöglichkeiten anschaulich zeigt (leider ohne Hinweis auf die BVG-Schnellbuslinie X 10). Während solche Fahrplan- und Informationshefte bei der S-Bahn zum Standard geworden sind, sind sie bei BVG und DB-Regio leider noch die Ausnahme. So erlebten im April die Fahrgäste der U15 und erleben derzeit (noch bis 9. Juni) die Fahrgäste der RegionalExpress-Linie 1 zwischen Berlin über Fürstenwalde nach Frankfurt/Oder wieder abschreckende Beispiele unübersichtlicher und unzureichender Kundeninformation.
Christfried Tschepe, Stellvertretender Vorsitzender
Florian Müller, Abteilung S-Bahn- und Regionalverkehr