Pressedienst vom 23. Juli 2002
VBB-Tarife 2003
Berliner Fahrgastverband IGEB fordert die Beibehaltung der preiswerten Berliner Schülermonatskarten.
Im Frühjahr 2003 (zum 1.3. oder - wahrscheinlicher - zum 1.4.) sollen die Tarife im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg geändert werden.
- Erfreulich ist, dass es nicht nur Erhöhungen, sondern auch Preissenkungen geben soll, z.B. bei den 2001 drastisch verteuerten Tageskarten.
- Ärgerlich ist, dass die Tarife - wie immer beim VBB-Tarif - in einem langen, nervenaufreibenden und das Ansehen des öffentlichen Nahverkehrs belastenden Gefeilsche ausgehandelt werden. Umwelt-, verkehrs- und sozialpolitische Argumente spielen keine nennenswerte Rolle. Seit Einführung des VBB-Tarifes am 1.4.1999 fordert der Berliner Fahrgastverband grundsätzliche Änderungen bei der Verantwortung für die Tarife und grundlegende Vereinfachungen bei dem insgesamt viel zu komplizierten VBB-Tarif. Wann endlich handelt die Politik?
Bei der Tarifrunde 2003 zeichnet sich nun eine Auseinandersetzung speziell um die preiswerten Berliner Schülermonatskarten ab. Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert mit Nachdruck, dass diese preiswerten Karten erhalten bleiben.
- Alle Parteien reden von Familienpolitik. Wer die Schülermonatskarten drastisch verteuert, handelt gegen die Familien in dieser Stadt.
- Jedes Unternehmen redet von Kundenbindung. Schüler sind die Stammkunden von morgen. Sie sollen - wie selbstverständlich - mit der Benutzung von Bus und Bahn aufwachsen.
- Alle reden von Glaubwürdigkeit. Senator Peter Strieder ließ sich 2001 für die preiswerten Schülermonatskarten feiern. Will er glaubwürdig bleiben, muss es jetzt für deren Beibehaltung kämpfen. Die Verkehrsunternehmen sagen, dass sie aufgrund der Ermäßigung der Schülermonatskarten große Verluste erlitten haben. Aber genaue Zahlen legen sie nicht auf den Tisch. Dass muss anders werden. Denn es geht nicht nur um Tarife, sonder auch um Glaubwürdigkeit - siehe Strieder.
Christfried Tschepe, Stv. Vorsitzender