
Pressemitteilung vom 02. März 2008
BVG-Streik
Berliner Fahrgastverband IGEB legt Forderungskatalog vor, um die Auswirkungen des Streiks auf die Fahrgäste abzumildern.
Die Gewerkschaft Ver.di plant bei der BVG einen unbefristeten Streik mit gravierenden Auswirkungen auf die Fahrgäste. Um die Folgen für die Fahrgäste wenigstens etwas abzumildern, hat der Berliner Fahrgastverband IGEB einen Forderungskatalog erarbeitet:
1.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB erwartet von Senat und BVG, dass nicht nur für den Flughafen Tegel ein Notverkehr mit Bussen durch Aufträge an andere Unternehmen angeboten wird, sondern auch für die Stadtteile, in denen es keine S-Bahnhöfe gibt. Hierbei sollten Strecken oder Teilstrecken vorhandener Tages- oder Nachtlinien befahren werden, um auf vorhandene Streckenkenntnisse und vorhandene Haltestellen zurückgreifen zu können. Drei Beispiele:
- Mit der Buslinie M11 können im Süden Berlins große Wohn- und Gewerbegebiete erschlossen und an mehrere S-Bahn-Linien herangeführt werden (S-Bahnhöfe Lichterfelde West, Lichterfelde Ost, Buckower Chaussee, Schöneweide).
- Mit der Buslinie 134 können die weit von der S-Bahn entfernten Ortsteile Kladow und Gatow sowie die Wilhelmstadt an den Fern-, Regional- und S-Bahnhof Spandau angebunden werden.
- Mit der Buslinie N5 auf dem Abschnitt U-Bf Hönow—S+U-Bf Wuhletal können die an der U5 gelegenen Großsiedlungen in Marzahn-Hellersdorf an die S-Bahn angebunden werden.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB erwartet von der Gewerkschaft Ver.di,
- dass sie das BVG-Notangebot in keiner Weise behindert oder gar (z.B. durch die Blockade von Betriebshöfen) gefährdet,
- dass sie alle Streikmaßnahmen mindestens 24 Stunden vorher ankündigt,
- dass die Kundeninformation am Telefon und im Internet von den Streiks ausgenommen wird.
3.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB erwartet von Senat und S-Bahn,
- dass eine Regelung gefunden wird, die 2007 beim Lokführerstreik ausgefallenen S-Bahn-Fahrten jetzt für Nachtverkehr bei der S-Bahn auch außerhalb der Wochenenden einzusetzen,
- dass alle Baumaßnahmen mit erheblichen Auswirkungen auf den Fahrplan der S-Bahn daraufhin überprüft werden, ob sie verschoben werden können.
Matthias Horth, stv. Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender