
Pressemitteilung vom 20. Juni 2008
Krasse Fehlentscheidung
Fahrgastverband IGEB kritisiert die Empfehlung von Minister Tiefensee, das Dach des Berliner Hauptbahnhofs für 53 Millionen Euro zu verlängern.
Seit Jahren wird der Standard der Deutschen Bahn bei Bahnhöfen und Strecken abgesenkt, werden Ausbaumaßnahmen zurückgestellt. Der Bund als Eigentümer unterstützt diese Fehlentwicklung oder duldet sie zumindest. Aber beim Berliner Hauptbahnhof will der Bundesbau- und Verkehrsminister plötzlich 53 Millionen Euro für eine Verlängerung des Bahnsteigdaches einsetzen, die nur wenigen Fahrgästen nutzt, die aber für hunderttausende eine mehrmonatige Sperrung der Berliner Stadtbahn bedeutet und die Folgekosten für den Unterhalt in einer vom Ministerium verschwiegenen Höhe verursacht.
- S-Bahnhof Ostkreuz: Beim Neubau des Ringbahnsteigs soll aus Kostengründen auf die Bahnsteighalle verzichtet werden. Täglich 80.000 Fahrgäste würden dann im Regen stehen.
- S-Bahnhof Berlin-Charlottenburg: Neubau der Bahnsteige für täglich 50.000 Fahrgäste mit nur halber Bahnsteigüberdachung.
- S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke: Neubau für täglich 17.000 Fahrgäste ohne Bahnsteigdächer
- Wannseebahn (S-Bahn-Linie 1): Abbau der Zugzielanzeiger auf den Bahnsteigen zugunsten von Blechschildern, die wie auf einem Dorfbahnhof nur noch die Fahrtrichtung, nicht aber das Ziel angeben.
- Streckenausbau Berlin—Cottbus mit anschließender deutlicher Fahrzeitverkürzung: Zurückgestellt auf unbestimmte Zeit.
Christfried Tschepe, Vorsitzender
Matthias Horth, stv. Vorsitzender