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Pressemitteilung vom 28. Juni 2008
Deutschland ohne Kursbuch
Fahrgastverband IGEB kritisiert die Absicht der Deutschen Bahn, zum Fahrplanwechsel im Dezember auf den Druck des Kursbuchs zu verzichten
Mit Beginn der neuen Fahrplanperiode am 14. Dezember 2008 soll es in Deutschland kein gedrucktes Kursbuch mehr geben. Die Kursbuchtabellen sind dann nur noch im Internet verfügbar. Der Berliner Fahrgastverband IGEB kritisiert diese Absicht und fordert die Deutsche Bahn auf, ihren Kunden auch künftig ein gedrucktes Kursbuch mit den bewährten Karten zu einem angemessenen Preis anzubieten.
- Fahrgästen, die aus welchen Gründen auch immer, dauerhaft oder zeitweise nicht über einen Computer mit Internetzugang verfügen, ist ohne Kursbuch der Blick auf den Fahrplan verwehrt. Da auch die Zahl der mit Personal besetzten Fahrkarten-Verkaufsstellen immer geringer wird, bliebe ihnen nur noch die teure Fahrplanauskunft per Telefon oder im Reisebüro.
- Die den Kursbüchern beigefügten Karten sind für viele Fahrgäste ein unverzichtbarer Reisebegleiter und nicht durch das Internet zu ersetzen.
- Die Herausgabe eines gedruckten Kursbuchs ist auch Teil der Außendarstellung und Werbung der Bahn ähnlich einem Katalog eines Möbelhauses oder Versandunternehmens. Doch während diese Unternehmen ihre Kataloge in der Regel kostenlos abgeben, haben die Kunden der Bahn schon längst viel Geld für die Kursbücher bezahlt. Es ist kundenfeindlich, den Kauf eines Kursbuchs künftig nicht mehr ermöglichen zu wollen.
- Das DB-Projekt, zum neuen Fahrplan 2008/2009 als Abschiedsausgabe ein Edelkursbuch für Liebhaber zum Preis von 99 Euro herauszubringen, drängt alle Kursbuchkäufer in die Ecke der Traditionalisten und verkennt die praktische Bedeutung, die die schnelle Verfügbarkeit über ein Kursbuch und seine Karten für viele Fahrgäste auch heute noch hat.