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Pressemitteilung vom 05. Oktober 2007

Schwarzer Freitag für Bahnfahrgäste

Ein Verkehrschaos großen Ausmaßes steht Deutschland bevor, weil die Gewerkschaft GDL und die DB ihren Machtkampf rücksichtslos auf die Spitze treiben.

Das Arbeitsgericht in Chemnitz hat am frühen Morgen nur die Streiks im Nahverkehr für zulässig erklärt. Doch die Deutsche Bahn kann ihren "Ersatzfahrplan" jetzt nicht mehr rückgängig machen. Deshalb werden alle Bahnfahrgäste im Fern- und Nahverkehr den 5. Oktober 2007 so schnell nicht vergessen.

Auf die Ankündigung der Gewerkschaft GDL, am 5. Oktober von 8 bis 11 Uhr streiken zu wollen, hat die Deutsche Bahn mit einem "Ersatzfahrplan" reagiert, der diesen Namen nicht verdient. Fernverkehr, Regionalverkehr und S-Bahn-Verkehr werden ganztägig massiv eingeschränkt.

Während sich die Fahrgäste in der Vergangenheit auf einen dreistündigen Streik leidlich gut einstellen konnten, nutzt heute auch frühes Aufstehen oder spätes Arbeiten nichts, weil bereits vor 8 Uhr und bis zum Ende des Tages der Bahnbetrieb erheblich eingeschränkt wird.

Während in Berlin die meisten Fahrgäste noch die Möglichkeit haben, auf die BVG auszuweichen, trifft es die Fahrgäste in Brandenburg extrem hart. Zahlreiche Bahnlinien werden auf Busverkehr umgestellt. Und die Bahnlinien, die noch gefahren werden, werden so weit ausgedünnt, dass das verbleibende Angebot eine Zumutung ist.

Beispiel RE1: Die Züge der brandenburgischen Vorzeigelinie fahren normalerweise alle halbe Stunde und sind im Berufsverkehr dennoch voll besetzt. Am Freitag sollen sie nun nur alle zwei Stunden verkehren. Damit sind unerträgliche Überfüllungen und allein daraus resultierende Verspätungen vorprogrammiert. Ein weiteres großes Ärgernis ist, dass der Zugverkehr bereits gegen 20 Uhr eingestellt wird, obwohl die Züge sonst bis nach Mitternacht fahren und gerade am Freitagabend auch dann sehr gut besetzt sind.

Gravierend sind auch die Einschränkungen im internationalen Verkehr. So werden die Züge von Berlin nach Warschau, obwohl sie vor 8 Uhr bzw. nach 11 Uhr verkehren, auf deutscher Seite ganztägig ersatzlos entfallen.

Christfried Tschepe, Vors.
Jens Wieseke, stv. Vors.
Florian Müller, S-Bahn und Regionalverkehr
© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.