Pressemitteilung vom 04. Dezember 2007
VBB-Tarif: Gescheitert!
Statt der versprochenen Strukturreform beschließt der Senat für die Berliner Bahn- und Busfahrgäste wieder nur eine Tariferhöhung
"Wir haben uns heute in offener Atmosphäre mit dem VBB, der S-Bahn, DB-Regio und der BVG über die Tarifstruktur des ÖPNV in Berlin und Brandenburg ausgetauscht. Unter den Teilnehmern konnte Einigkeit erzielt werden, dass wir in Berlin und Brandenburg eine Tarifstruktur benötigen, mit der es gelingt, mehr Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen und stabile Kundenbeziehungen aufzubauen. Die derzeitige Tarifstruktur wird in den nächsten Monaten von den Verkehrsbetrieben, den beiden Bundesländern und dem VBB überarbeitet", erklärte Berlins Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer am 9. Oktober 2006. Und weiter: "Eine nahvollziehbare transparente Tarifstruktur, die bis zum Jahr 2010 angelegt sein sollte, muss durch Verlässlichkeit und Verbindlichkeit den Kunden gegenüber dauerhaft Fahrgastverluste verhindern."
Der heutige Senatsbeschluss bleibt hinter diesen richtigen und wichtigen Zielen weit zurück.
- Es gibt keine strukturellen Änderungen, damit die Tarife einfacher und verständlicher werden. Wo bleibt z.B. die Umsteigemöglichkeit beim Kurzstreckenfahrschein für Straßenbahn- und Busfahrgäste?
- Es gibt keine Anreize für Gelegenheitsfahrgäste wie z.B. Senioren. Warum ist die 10-Uhr-Karte in Berlin so überdurchschnittlich teuer? Warum kann sie nicht im Abo gekauft werden? Warum gilt sie erst ab 10 Uhr und nicht wie andernorts ab 9 Uhr?
- Es gibt keine Bindung der Stammkunden. Im Gegenteil, sie werden wieder überproportional zur Kasse gebeten. Man muss in Berlin immer öfter im Monat fahren, damit sich der Kauf einer Monatskarte überhaupt noch lohnt.
Christfried Tschepe, Vorsitzender
Matthias Horth, stv. Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender