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Pressemitteilung vom 07. Januar 2010

Berliner S-Bahn: Senatorin benennt die Probleme, hat aber (noch) keine Lösungen

Fahrgastverband IGEB ist enttäuscht von den Ergebnissen der heutigen Pressekonferenz von Frau Senatorin Ingeborg Junge-Reyer

  1. Der Berliner Fahrgastverband IGEB vermisst wesentliche Zukunftsvarianten im Prüfkatalog des Senats, zum Beispiel
    • Die mögliche Ausschreibung von Verkehrsleistungen mit Bereitstellung eines landeseigenen Fahrzeugpools (Modell Niedersachsen)
    • oder die mögliche Direktvergabe ab 2018 an eine zu gründende Landeseisenbahngesellschaft Berlin-Brandenburg.
    Die vom Senat erwogene Direktvergabe an die BVG ist aus IGEB-Sicht keine Option, denn die BVG darf nicht im Land Brandenburg fahren. weil damit laut EU-VO 1370 der Status der BVG gefährdet werden würde, der die Direktvergabe von U-Bahn, Straßenbahn und Bus in Berlin ermöglicht hat.
  2. Der Fahrgastverband IGEB vermisst Aussagen, wie die aktuellen Probleme gelöst werden sollen. Es fehlen zum Beispiel Forderungen zum dringend auszuweitenden S-Bahn-Ergänzungsverkehr zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen.
  3. Der Fahrgastverband IGEB vermisst Aussagen der Senatorin zu Brandenburg. Hat sie sich schon mit ihrer Amtskollegin abgesprochen? U.E. muss die Zukunft der S-Bahn gemeinsam mit dem Land Brandenburg beraten und entschieden werden.
  4. Die Senatorin fordert Entschädigungen von der S-Bahn. Aber sie sagt nichts zu den Geldern, die das Land Berlin von der S-Bahn GmbH einbehalten hat. Der Fahrgastverband IGEB fordert, dass das Land Berlin die Fahrgäste mit Zusatzinvestitionen aus diesen Geldern entschädigt, zum Beispiel durch ein Dach auf dem Regionalbahnsteig in Ostkreuz, die Bestellung einer größeren Zahl langer Straßenbahnfahrzeuge, zusätzliche U-Bahn-Ausgänge und weitere Straßenbahnstrecken.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.