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Pressemitteilung vom 12. Dezember 2010

Regionalbahnhof Köpenick mit S-Bahn-Geldern bauen!

Das Planfeststellungsverfahren ist weit vorangeschritten, alles schien geklärt: Der marode Regionalbahnhof Karlshorst wird durch einen neuen Regionalbahnhof im Zentrum von Köpenick ersetzt. 7500 Ein- und Aussteiger pro Tag sind prognostiziert, sobald hier die halbstündlich verkehrenden RE1-Züge Brandenburg (Havel)—Berlin—Frankfurt (Oder) halten. Doch nun will sich der Bund aus der Finanzierung des Bahnhofs zurückziehen, und das Land Berlin schweigt dazu – bis der Senat eine Kleine Anfrage beantworten muss (Ds 16/14789).
Zeitgleich tritt das ein, was der Berliner Fahrgastverband IGEB seit Monaten vorhergesagt hat: Am Ende des Jahres 2010 werden dem Land Berlin einbehaltene S-Bahn-Gelder in Höhe von rund 50 Millionen Euro zustehen. Das sind 5 Millionen mehr, als der Senat zuletzt erwartet hatte. Für den Bau des Regionalbahnhofs Köpenick werden rund 3,3 Millionen Euro benötigt.
Was liegt da näher, als den vom Senat selbst als wichtig bewerteten und bei der Bestellung der Verkehrsleistungen berücksichtigten Regionalbahnhof Köpenick nach dem Rückzug des Bundes jetzt durch das Land Berlin zu finanzieren – und zwar aus den zusätzlichen 5 Millionen Euro der S-Bahn-Gelder für 2010.
Die Stimmung der Fahrgäste in Berlin ist schlecht. Eis und Feuer und die vielen Ausfälle bei S-Bahn und BVG haben ihre Spuren hinterlassen. In dieser Situation sollen obendrein Anfang 2011 die Fahrpreise erhöht werden. Da wäre es eine große Chance, mithilfe der einbehaltenen S-Bahn-Gelder endlich Zeichen zu setzen gegen das Gefühl der meisten Fahrgäste: "Es wird alles immer schlechter."
Beim Regionalbahnhof Köpenick bietet sich diese Chance. Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert den Senat auf, sie zu nutzen.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.