Pressemitteilung als PDF (Datei: igebpresse_20101223.pdf, Größe: 73622 Byte)Pressemitteilung vom 23. Dezember 2010
Berliner Fahrgastverband IGEB verurteilt Beschimpfungen und Beleidigungen der Mitarbeiter der Berliner S-Bahn und der BVG und dankt ihnen für ihren Einsatz unter schwierigsten Bedingungen
Berlins Fahrgäste sind verärgert und genervt. Seit dem Wintereinbruch läuft es im öffentlichen Nahverkehr Berlins schlechter, als selbst Pessimisten erwartet hatten. Aber bei allem verständlichen Ärger ist es für den Berliner Fahrgastverband IGEB nicht hinnehmbar, dass die Mitarbeiter der Berliner S-Bahn und der BVG immer wieder von Fahrgästen beschimpft und beleidigt werden.
Alle S-Bahn- und BVG-Mitarbeiter wissen, dass den Fahrgästen derzeit viel zugemutet wird. Vor diesem Hintergrund arbeiten viele bis an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit. Wenn sie dann auch noch von den Fahrgästen in ungehöriger Weise attackiert werden, brechen nicht wenige zusammen – wie derzeit zu beobachten ist. Und durch die Krankmeldungen wird es für die anderen noch schwieriger. Ein Teufelskreislauf.
Deshalb nimmt der Berliner Fahrgastverband IGEB das Weihnachtsfest zum Anlass, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner S-Bahn und der BVG für ihren Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen herzlich zu danken.
Damit soll die Situation nicht beschönigt und der Ärger nicht klein geredet werden. Aber es soll ein Signal gesetzt werden, dass uns bewusst ist, dass nicht die einzelnen Mitarbeiter verantwortlich sind, sondern dass die jetzige Situation das Ergebnis jahrelanger Fehlentscheidungen von Politik und Management sind. So wurden beispielsweise in unverantwortlichem Ausmaß Fahrzeugreserven und Werkstattpersonale eingespart.
Dass die Politiker aus Hitzechaos und Winterchaos noch immer nichts gelernt haben, zeigt sich exemplarisch bei der Deutschen Bahn. Wenn der Bund seiner Bahn erst zu wenig Investitionsmittel zur Verfügung stellt und nun auch noch ab nächstem Jahr 500 Millionen Euro für den Bundeshaushalt aus der Bahn herauszieht, darf sich niemand über die nächste Krise bei der DB wundern.
Christfried Tschepe, Vorsitzend
Matthias Horth, stv. Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender