Pressemitteilung vom 1. Juli 2009

99 neue Straßenbahnen für die BVG

Fahrgastverband IGEB ist erfreut über die Bestellung der Flexity-Züge und zuversichtlich, dass mit der ersten Serie mehr als nur 40 lange Fahrzeuge bestellt werden

Es ist eine gute Nachricht für die Berliner Fahrgäste: Die BVG erhält 99 neue Straßenbahnfahrzeuge vom Typ "Flexity Berlin". Die ersten 13 Fahrzeuge werden 2011 ausgeliefert – und sind 40 m lang. Die Absicht, von den weiteren 86 Fahrzeugen nur noch 27 in der 40 m langen Version zu bestellen, kann – und muss – noch korrigiert werden.

Endlich sind die Weichen gestellt. Der Prozess zur Ablösung der alten Tatra-Fahrzeuge ist eingeleitet. Das ist eine gute Nachricht für alle Berliner Fahrgäste, vor allem aber für diejenigen, die durch Kinderwagen, Rollstuhl, Rollator oder schweres Gepäck in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt sind und die deshalb die hohen Tatra-Fahrzeuge gar nicht oder nur mit fremder Hilfe besteigen können.

Gut ist auch, dass die ersten 13 Fahrzeuge in der 40 m langen Version ausgeliefert werden. Das lässt Spielraum, bei den weiteren der 99 bestellten Fahrzeuge den Anteil 40 m langer Fahrzeuge von derzeit geplanten 40 zu gegebener Zeit noch deutlich zu erhöhen.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist überzeugt, dass die Zahl der Straßenbahnfahrgäste in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Zugleich wird die Zahl der Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator oder Fahrrad zunehmen. Wer die Kapazität der Straßenbahnfahrzeuge nicht durch den Kauf langer Züge entsprechend erhöht, schließt künftig viele Fahrgäste aus.

Außerdem geht es um die Qualität des Fahrens. Auch wenn die BVG immer noch von Unternehmensbeförderungsfällen spricht und ihre Fahrzeugauslastung berechnet, als wenn sie Kartoffelsäcke zu transportieren hätte, so ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis allseits anerkannt ist, dass die Fahrgäste wie Kunden behandelt werden wollen, die gerne sitzen möchten (wie im Auto) und die nicht böse Blicke anderer Fahrgäste einfangen wollen, wenn sie mit Kinderwagen, großem Koffer oder im Rollstuhl mitgenommen werden wollen, obwohl das Fahrzeug bereits gut gefüllt ist.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Artur Frenzel, Abt. Stadtverkehr

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.