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Pressemitteilung vom 01. August 2009

S-Bahn koppelt Potsdam von Berlin ab

Berliner Fahrgastverband IGEB hat kein Verständnis, dass beide S-Bahn-Linien Richtung Wannsee/Potsdam zeitgleich unterbrochen werden

Ab Montag, dem 3. August wird die S-Bahn wieder fast ihr gesamtes Streckennetz befahren können, aber mit weniger und mit kürzeren Zügen. Deshalb sollten die Fahrgäste weiterhin mehr Fahrzeit einplanen und, wenn möglich, auf die BVG und Regionalzüge ausweichen. Fahrgästen zwischen Berlin und Potsdam bleibt sogar überhaupt keine andere Möglichkeit, denn vom 3. bis einschließlich 11. August werden, anders als bisher geplant, die S-Bahn-Linien S1 und S7 im Berliner Südwesten zeitgleich unterbrochen."

Auf die S-Bahn muss wieder Verlass sein!" titelte die punkt 3-Ausgabe der Bahn vom 14. Juli und berichtete dann im Innenteil unter "fahren & bauen":
- S7: Noch bis 03.08. (Mo), 1.30 Uhr, werden zwischen Grunewald und Westkreuz Oberbauerneuerungsmaßnahmen durchgeführt. Zwischen Nikolassee und Westkreuz fahren keine S-Bahnen. Im Abschnitt Potsdam Hbf–Nikolassee übernimmt die nach Potsdam Hbf verlängerte S 1 die Aufgaben der S 7.
- S1: Vom 03.08. (Mo), 4 Uhr, durchgehend bis 10.08. (Mo), 1.30 Uhr, wird die Brücke über die Krottnaurer Straße neu gebaut. Die S 1 fährt nur zwischen Oranienburg und Schlachtensee, im Abschnitt Schlachtensee–Wannsee wird Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Doch das gilt nun nicht mehr. Vom 3. bis 11. (!) August (bei der S1 also zwei Tage länger als bisher geplant!) sind S1 und S7 im Berliner Südwesten zeitgleich unterbrochen. Die Fahrgäste können weder mit S7 noch mit S1 aus der Berliner Innenstadt nach Wannsee und Potsdam gelangen. Sie werden auf Busse bzw. Regionalzüge verwiesen. Die Begründung der S-Bahn GmbH, man müsse die S7 zum Olympiastadion fahren lassen, überzeugt nicht, denn das spart gegenüber der Fahrt nach Potsdam lediglich einen Zug. Außerdem fahren S9, S5 und U2 dorthin. Wenn der Fahrzeugbestand tatsächlich so knapp wäre, hätte man besser das Angebot beispielsweise nach Mühlenbeck-Mönchmühle als zur Landeshauptstadt Potsdam einschränken sollen.

Ist es also Missmanagement beim Bauen der DB Netz AG oder beim Fahrbetrieb der S-Bahn GmbH? Den Fahrgästen ist egal, wer Schuld ist, sie wollen nur, dass der Grundsatz "Auf die S-Bahn muss wieder Verlass sein!" endlich eingelöst wird!

Der Berliner Fahrgastverband IGEB hat für diese Situation kein Verständnis. Er erwartet, dass die Deutsche Bahn im Sinne einer Schadensbegrenzung wenigstens eine Erklärung und Entschuldigung abgibt und dass die S-Bahn vom 3. bis 11. August beim Inselbetrieb zwischen Potsdam und Wannsee wenigstens einen 10-Minuten-Takt anbietet, um die Wartezeiten für Umsteiger zu verkürzen. Wenn Kurzzüge mit nur zwei Wagen (Baureihe 480) statt mit vier Wagen eingesetzt werden, schmälert es nicht den S Bahn-Fahrzeugbestand und ist dennoch vom Platzangebot ausreichend.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Matthias Horth, Stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.